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Impressionen aus Höxter

Meine Freundin Andrea ist eine der stillen Leserinnen, die auch nie kommentieren. Nun hat sie mich gestern am Telefon gemahnt, dass sie gerne häufiger etwas Neues lesen möchte. Sie sei so enttäuscht, wenn sie morgens auf den Link zu meinem Blog klicke und keinen neuen Eintrag fände.
Liebe Andrea, dein Wunsch sei mir Befehl!

Wenn meine Schwester und ich zum Wochenende in Höxter sind, dann gibt es fast nichts Schöneres als am Samstag morgen auf den Wochenmarkt zu gehen. Wir gehören zu den „frühen Vögeln“, denn es gilt Brötchen fürs Frühstück holen und natürlich Eier von Lüke oder auch Gemüse für’s Mittagessen. Außerdem hole ich für Zuhause ein Glas Honig aus der Rühler Schweiz, „Frühlingsblüte“, bei der die blühenden Obstbäume regelrecht zu schmecken sind.

Kurz nach 8 Uhr morgens ist noch jede Menge Platz zum Schlendern, Plauschen und Einkaufen, ab zehn Uhr wird es dann voll: die Plätze im Café Pammel sind belegt, es wird geschaut und gelästert wie in Berliner Trendcafés. Auch das Stehcafé platzt aus allen Nähten, der Cappu geht hier weg wie die warmen Brötchen. Besonders umlagert sind die Verkaufswagen mit regionalen Fleisch- und Wurstspezialistäten, als gäbe es ’n Würstgen umsonst, aber hej! wir sind in Westfalen! Da wird noch ordentlich Fleisch verzehrt. Am Stand mit den Nüssen, eingelegten Oliven und Trockenobst musste ich noch nie lange warten, nur bei den Kartoffelbauern drängt sich die Höxtersche Hausfrau gerne vor, wenn ich nicht aufpasse.
Man trifft sich halt am Samstag auf’m Markt, so war das schon, als ich noch dort wohnte, rund um den Marktplatz und der angrenzenden Fußgängerzone. Dieser wird von der Nicolaikirche und einigen schönen Fachwerkhäusern aus dem 17. Jahrhundert umstanden, die bevor der Dreißigjährige Krieg auch im Oberwesertal seine Spuren hinterließ, errichtet wurden. Aber auch die so genannte Stadtentwicklung der 1970er Jahre hat ja ihre Spuren hinterlassen: ein riesiges häßliches Gebilde aus Beton steht nun dort, wo bis vor knapp 35 Jahren die barocke Stadtdependance des Kloster Corveys den Platz prägte.

An diesem Wochenende war festlich geflaggt: Höxter feierte Schützenfest!


6 Antworten to “Impressionen aus Höxter”


  1. 14. Juli 2012 um 18:03

    Ein feiner Schlapp über den Wochenmark, möglichst früh am Morgen … herrlich! Und schön beschrieben, wie es den Westphalen um die Würstgen geht .. unter beflaggtem Himmel diesmal noch dazu! :-)

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  2. 2 karu02
    15. Juli 2012 um 18:20

    Das sieht sehr gemütlich aus, gefällt mir. Hast Du zufällig Waldbeeren gesehen? Dafür würde ich glatt noch bis Höxter fahren. Hier gibt es nämlich nur noch die Zucht-Heidelbeeren, die ohne Aroma.

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  3. 3 peasepudding
    17. Juli 2012 um 06:07

    all those village and market shots make me feel sad and I miss them

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  4. 18. Juli 2012 um 15:23

    @haushirschhundblog, jaja, Schützenfestzeit ist! Und ohne Wurst ist das Leben für den Westfalen an sich schwer…
    @karu, nein, Heidelbeeren gab es noch nicht, aber die Zuchtheidelbeere sieht man fast immer auf den Märkten, hier auch…
    @peasepudding, take those pictures as one reason to visit us ;-) But no need to feel sad, pleaseplease!

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  5. 23. Juli 2012 um 08:59

    Ein hübscher kleiner Markt, wie es aussieht. Ich mag ja diese Samstagsmarktrituale.

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  6. 11. August 2012 um 13:39

    Huch, den Artikel hatte ich übersehen!
    Wochenmärkte sind ungefähr das beste an Städten. Und keine Stadt mit einem ordentlichen Wochenmarkt kann ganz schlecht sein.

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