Manchmal ist man selber schuld, wenn man fragt: „Du, was magst du denn essen?“ Die Gefragte war meine Schwester, die niemals so eine „Ach, mach dir keine Umstände“-Antwort für mich bereit hält. Ich hätte es wissen müssen! Sie meinte recht schnell: „Och, die Ravioli mit der Rote Bete Füllung waren echt lecker..“ Ich zog eine für sie unsichtbare Grimasse am Telefon, aber als brave Schwester und gute Gastgeberin habe ich sie ihr dann doch zubereitet. Die sind aber auch lecker, ehrlich!
Ravioli mit Ricotta-Rote-Bete-Füllung
Teig:
500 g Mehl Type 550, 2 Eier, 1/8 l Wasser, 2 EL Öl, 1 TL Salz.
Füllung:
2 große gekochte Rote Bete, 250 g Ricotta, weißer und grüner Pfeffer, 2 EL Semmelbrösel, evt. Salz
Außerdem
100 g Butter, 1 – 2 EL Mohnsamen, frisch geriebenen Parmesan.
Aus den Teigzutagen einen glatten, geschmeidigen Teig kneten, sollte er zu trocken sein, in sehr kleinen Mengen noch Wasser zugeben. Der Teig sollte aber nicht klebrig sein. Zugedeckt mindestens eine halbe Stunde ruhen lassen.
Inzwischen die Füllung bereiten, hierzu werden die gekochten Rote Bete fein gerieben und mit Ricotta und Semmelbrösel vermengt. Anschließend mit Pfeffer und etwas Salz abschmecken.
Den Teig auf einer bemehlten Fläche fein ausrollen oder mit der Nudelmaschine zu dünnen Teigplatten auswalzen (Stufe 5). Die Füllung häufchenweise auf eine Platte setzen, drumherum leicht mit Wasser befeuchten, dann die zweite Platte auflegen und leicht festdrücken. Nun mit einem Teigrädchen viereckige Ravioli ausrädeln.
Nun reichlich Wasser aufkochen, salzen. Die Ravioli vorsichtig hineinsetzen, etwa fünf Minuten kochen lassen, bis sie oben schwimmen. Herausheben und abtropfen lassen, auf einer vorgewärmten Platte oder auf Tellern anrichten.
Inzwischen die Butter zerlassen, den dieses Mal ungemahlenen Mohn hinzugeben. Über die Ravioli träufeln und mit frisch geriebenem Parmesan servieren.
Klingt großartig. Für wie viele Hungrige reichen die Ravioli denn?
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Das kommt ganz auf den Appetit der Gäste an: wir waren zu viert, das war mehr als ausreichend als Hauptgericht.
Da ich noch eine Rote-Bete-Knolle übrig hatte, gab es die in feinen Scheiben, paniert ausgebacken, mit Rucola-Salat als Vorspeise. Auf das Dessert haben wir verzichtet, das wären Apfeltörtchen gewesen ;-)
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Menno Richensa, unglaublich, woher hast du bloß das Rezept? Ich war 20 Jahre lang sicher, das kennt nördlich der Alpen niemand außer mir. Als dann auch noch die Mohnbutter kam, war ich vollends platt. Die waren sicher sehr lecker, so wie sie aussehen.
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Liebe afra,
durch einen dummen Zufall habe ich vor etwa zwei Jahren bemerkt, dass ich Rote Bete mag, die ich als Kind am liebsten immer sofort ausgespuckt hätte, wenn es die in welcher Form auch immer zuhause gab. Und das Rezept habe ich von einer Freundin aus Südtirol. Also kam es doch doch fast von „südlich der Alpen“ zu mir ;-))
Wir können es ja gerne einmal zusammen zubereiten??
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Du kannst kochen? Ha, ha. Deine Ravioli könnte ich mir auch mit einer Butter-Salbei-Soße vorstellen. Grüsse vom Vogel
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Lieber schwarzer Vogel,
ich kann auch über’s Wasser gehen, wenn es sein muss!
Salbei-Butter könnte ich mir auch gut vorstellen, bei Nicht-Mohn-Mögern wäre auch eine Walnuss-Butter schön, oder?
Grüße von der Rote-Bete-Richensa
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Es gibt bestimmt Kombinationen, die sind einfach perfekt, und zu Rote-Bete-Ravioli ist Mohnbutter perfekt. Salbeibutter geht zu vielem, perfekt aber ist sie zu den Tortelli aus Mantua, gefüllt mit Kürbis, Amaretti, Mostarda und Parmesan.
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Und wie sehen die Hände aus? Richensa-rot!
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Nun nimmer! Aber da gibt es noch den Tip mit den Gummiüberziehern über die Hände, damit nur die Füllung der Ravioli richensa-rot bleibt…
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Ich hatte in Südtirol mal die Wahl: Schlutzkrapfen mit Rohnen, also Rote Beete, oder klassisch mit Spinat und Topfen. Hab mich dann in Erinnerung an meine Kindheit für Variante Nummero zwo entschieden – und es nicht bereut.
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Och, hätteste nicht einfach testen können, ob du die kindlichen Rote-Bete-Traumata überwunden hast??
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Das sieht ja wieder unglaublich lecker aus. Mein vollstes Verständnis für Deine Schwester!
Brauchts dafür eigentlich unbedingt eine Nudelmaschine. Kann man das nicht auch ohne plattwalzen?
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L E C K E R ! ! !
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@joulupukki: den Teig bekommst Du auch mit einem Nudelholz oder einer Flasche glattgewalzt. Bloß nicht zu viele Maschinen in die Küche.
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Joulou,
grundsätzlich gebe ich dem Kormoran recht: nicht zu viele Maschinen in der Küche.
ABER auf meine Nudelmaschine möchte ich nicht verzichten, denn den Teig so dünn und gleichmäßig ausgerollt zu bekommen, ist sie sehr hilfreich.
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Mmmh….sieht das lecker aus!!
Da hätte ich dann glatt eine Idee für unser nächstes Treffen?:-))
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Kannst du kriegen ;-)
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mit einer Idee treffen, ja und Rich fällt mir in den Rücken mit der wahrscheinlich vollelektrischen Nudelplattwalze. So eine habe ich mal bei Kolja Kleeberg in Aktion gesehen. Die Nudelplatten kannst Du dann so lange die Wohnung ist plätten.
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Hochverehrter schwarzer Vogel,
du solltest doch wissen, dass ich eine Anhängerin leicht atavistischer Maschinen bin, die mit einer Kurbel zu den tollsten Dingen getrieben werden: sie mahlen Mohn, sie schnippeln Bohnen oder reiben Mandeln. Selbstverständlich habe ich auch eine handbetriebene Kaffeemühle und eben eine kleine Nudelmaschine, die den Teig zwischen zwei glänzenden Rollen zu dünnen Platten auswellern kann.
Ich sollte doch noch mal bei Gelegenheit eine kleine Fotogalerie hier einstellen ;-)
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Achja, eine Entenpresse besitze ich allerdings nicht! Auch wenn die ebenfalls handbetrieben wird!
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Jetzt wird es obszön, wer erpresst hier Enten? Es sei denn, die Enten heissen Dagobert Duck…. . Der Enterich mit dem atavistischen Raum.
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Ich möchte damit nur an den wunderbaren Artikel von Hotz über das Tour d’Argent und seine Entenpresse erinnert haben wollen!
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an diesen Artikel und diese brutalen französischen Bräuche Federvieh hinzumorden, auszudrücken und aufzudrinken möchte nun wirklich niemand erinnert werden, schon gar nicht ein Kormoran, krächz!
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Lieber Kormoran,
nun weißt du einmal mehr, warum man mich auch „Kaiserin des Verbalsuizids“ nennt, gelle?
;-))
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Wer die falschen Fragen stellt, bekommt eben manchmal auch die falschen Antworten ;-))
Die Ravioli waren dann übrigens wieder traumhaft lecker…. nicht umsonst wünschte ich sie mir ja.
Beim nächsten Besuch solltest du dann fragen: „Muss ich mir Umstände machen oder reicht ´n Süppchen?“, worauf ich dann brav antworten werden:“Nein, meine Liebe, selbstverständlich musst du dir wegen mir keine Umstände machen!“
So geht das!
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Ach, eigentlich mache ich mir wegen Dir ja gerne Umstände ;-)
Und ich möchte natürlich als gute Gastgeberin wissen, was meine Lieblingsgäste essen mögen….
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