Wenn der Sommer uns so ein schönes Wochenende gönnt, sollte man das auch nutzen. Nachdem im Schwesterngarten die Arbeit erledigt war, beschlossen die Tante und ich, eine kleine Tour durch die Gegend zu unternehmen.
Zunächst ging es in den Solling über Neuhaus und Winnefeld wieder herunter in’s Wesertal. In Meinbrexen wollten wir eigentlich kaffeesieren, aber da im Garten des Rittergutes das „Park- & Gartenwochenende“ stattfand, war es leider noch voller als sonst. Aber immerhin kam man in den Gartenbereich vor dem Herrenhaus.
Das Gebäude stammt aus dem späten 17. Jahrhundert und wird von der Familie von Mansberg in der 12. Generation bewohnt, die auch das zugehörige Gut mit Waldwirtschaft, dem Anbau von Erdbeeren, einem Laden mit Dekoartikeln und dem Café bewirtschaften. Hinter dem Herrenhaus liegt ein Landschaftspark, der nach den Ideen der Freimaurer gestaltet sein soll. Seit 2012 bemühen sich die Besitzer um Wiederherstellung des verwilderten Garten, den ich ja gerne gesehen hätte. Zum Tag des offenen Denkmals im September ist er das nächste Mal geöffnet, wir waren zu spät zur Führung da.
Und weiter ging es über Lauenförde und Beverungen nach Wehrden zurück an die Weser, nur auf der anderen Seite. Es gibt auch eine Radfahrer- und Fußgängerfähre über die Weser, die ein paar hundert Meter stromaufwärts vom ursprünglichen Übergang verlegt wurde. Hier an der alten Anlegestelle gibt es eine Gaststätte mit Außenplätzen, wo wir unseren zweiten Versuch starteten wollten, Kaffee zu trinken. Bei dem schönen Wetter war es auch hier sehr voll, leider roch es ziemlich nach Frittieröl. Unten am Ufer schauten wir nach Fürstenberg hoch, zum ehemaligen Jagdschloss der braunschweiger Herzöge und Porzellanmanufaktur. Es ist die zweitälteste in Deutschland, nach Meißen und produziert noch heute am Ort.

Auch Wehrden hat ein Schloss, welches ein paar hundert Meter entfernt liegt. Der ebenfalls nicht zugängliche Park zieht sich bis zur Weser hinunter, das Hauptgebäude der Anlage wurde auf den Grundmauern einer älteren Anlage errichtet, ein paar Jahre vor dem Bau in Meinbrexen. Auch Wehrden ist noch in Familienbesitz, ein Teil der Anlage ist aber als kleinere Wohnungen vermietet, ein größerer Teil, besonders die Wirtschaftsgebäude, ist unrestauriert. Der Park ist wiederum nicht zugänglich, obwohl mit „Drosteturm“, in dem die Dichterin Annette von Droste-Hülstoff sich bei ihren Besuchen gerne aufhielt und alter Baumbestand, zum Teil als NRW-Naturdenkmal klassifiziert, sicher einen Besuch wert wäre.
Kaffee und Kuchen gab es zum Spätnachmittag auf der Tantenterrasse, zurück im Tantengarten.
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