Posts Tagged ‘Südniedersachsen

13
Aug
11

Pferde im Hochmoor

Vorletztes Wochenende war ich im Südniedersächsischen, in der vagen Hoffnung, dass das Wetter dort besser sei als in Berlin. War es aber nicht, aber ich schweife ab. Zurück in den Kaufunger Wald und zwar in den niedersächsischen Teil! In einer Regenpause wollten wir zu einem Spaziergang in den Wäldern aufbrechen, sicherheitshalber hatten wir beschlossen, erst von einem Waldparkplatz dort aufzubrechen. Ein Teil des Kaufunger Waldes ist durch den hohen Grundwasserspiegel vermoort, als Hochmoor bietet sich hier das passende Umfeld für viele Arten, die sonst hier eher selten sind. Die Infotafel verriet uns Namen einiger Pflanzen: Rosmarinheide, rundblättrige Sonnentau oder Moosbeere. Nun hat sich in den Jahren, seit dieser Teil des Waldes, die Waldweiden. nicht mehr gemäht werden, sich die Vegetation stärker verändert, Pfeifengras und Adlerfarn waren auf dem Vormarsch und erdrückten die Moorvegetation. Pfeifengras- und Adlerfarnmähen war zu teuer und dann kam man auf die Idee, das Moor mit Pferden zu beweiden. Schließlich fand sich ein Züchter von Islandpferden, der bereit war, seine Tiere auf dem kargen Grund weiden zu lassen. Seit 1993 werden die Pferde hier den Sommer über in dem inzwischen 30 ha großen Areal sich selber überlassen. Zunächst musste zugefüttert und Wasser bereitgestellt werden, weil die Tiere bei dem kargen Nahrungsangebot und dem sauren Wasser zu stark abmagerten. Inzwischen werden nur noch Tiere, die älter als 2 Jahre sind, hier den Sommer über „ausgewildert“, die mit diesen Bedingungen zurecht kommen. Pfeifengras und Adlerfarn sind inzwischen durch die Beweidung stark zurück gedrängt, viele Moorarten zurückgekehrt.

Etwas verregnet, aber nicht so wohlgenährt wie die hafergefütterten im Reitstall sahen sie aus, die Isländerpferde vom Hühnerberg.

Wahrscheinlich haben sie sich gelangweilt, denn sonst sieht man sie nie am Zaun….

Diese Diashow benötigt JavaScript.

20
Jun
08

Fürstenberger Weiß

“Fürstenberger Porzellan”, das bedeutete bis vor wenigen Jahren nur Bedarf für den gehobenen Haushalt, deren Mitglieder vorzugsweise jenseits der 50 waren. Hier noch ein weißes Porzellanpferd auf der Anrichte, dort ein Döschen mit Blumendekor auf der Dame Schreibtisch mit ein paar Pralinchen zur geistigen Unterstützung bei der Verfassung von Einladungen. Und für das Sonntagsmahl wurde natürlich auch das gute Porzellan aufgedeckt. “Grandma’s Finest” halt. Aber seit etwa 15 Jahren weht eine frische Brise durch die ehrwürdigen Manufakturgebäude! Natürlich bekommt man auch heute noch die alten Formen und Dekore nach, natürlich wird auch heute die Handarbeit groß geschrieben, aber auch schlichtes, edles Design, fast skandinavisch anmutendendes, findet sich endlich im Sortiment. Denn neben den “guten alten Kunden” sollten und mussten auch neue, junge Käufer gewonnen werden, damit die Traditionsmarke aus dem Weserbergland nach 260 Jahren weiter bestehen konnte. Und so bekommt das Fürstenberger Porzellan seit einigen Jahren auch wieder Preise für innovatives Design, gut so!
fuerstenberg 2
Nur wenig bekannt ist, dass die Porzellanmanufaktur die zweitälteste, die, neben Meißen bis heute produziert. Sie wurde von den Herzog Carl I. von Braunschweig 1747 gegründet und in der Nähe seines weitab von aller Welt liegenden Jagdschlosses oberhalb der Weser untergebracht. Denn damals war die Produktion des “weißen Goldes” noch so etwas wie ein Staatsgeheimnis, welches es vor der Konkurrenz zu bewahren galt.

Ein paar Stunden sollte man durchaus einplanen, wenn man einen Gang durch das Museum, welches im Hauptgebäude des ehemaligen Schlosses eingerichtet wurde. Zusammen mit der Hinwendung zu modernerem Design der Marke Fürstenberg erlebte auch das Museum eine Verjüngung, verbunden mit einer guten wissenschaftlichen Betreuung.
Besonderes Augenmerk sollte man dem “Treppenhaus” des Renaissancebaus widmen, es ist der mittelalterliche Rest der Vorgängeranlage, der Burg der welfischen Herzöge aus dem 14. Jahrhundert, sehr gut erhalten.
So ist ein Nachmittag in Fürstenberg eine echte Zeitreise, vom mittelalterlichen Palas bis hin zum zukünftigen Designklassiker.

Meinbrexener Straße 2,
37699 Fürstenberg
+49 52 71401-161
http://www.fuerstenberg-porzellan.com

Öffnungszeiten des Museums: Di-So 10.00 bis 17.00 Uhr, montags geschlossen, geänderte Öffnungszeiten im Winter,
Eintritt Erwachsene 5 Euro, vielfältige Familien-, Gruppen-, Schülertarife am besten auf der Website nachschauen.




Juni 2023
M D M D F S S
 1234
567891011
12131415161718
19202122232425
2627282930  

Bloggeramt.de

Nicht ICH werbe, sondern WORDPRESS
Eingeblendete Werbebanner, ads mit Spielen und Videos stammen von Wordpress und nicht von mir. Das ist der Preis fürs kostenlose Bloggen.
Auf Anzahl & Inhalte habe ich keinen Einfluss.


%d Bloggern gefällt das: