Posts Tagged ‘Regen

13
Jul
16

Polesden Lacey

In der Nähe von Great Bookham im Surrey liegt das Herrenhaus von Polesden Lacey. Das zu Zeiten von Jane Austen erbaute Landgut gehört heute, wie so viele Herrenhäuser dem National Trust, der auch für die Unterhaltung des Hauses und der Gärten sorgt. Da beides sozusagen in Sichtweite zu London liegt, gehört es zu den beliebtesten Ausflugzielen der Gegend. Der Blick in die Landschaft erinnerte mich an den „Kontrakt des Zeichners„, den Greenaway-Film.

Blick gen London

Blick gen London

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13
Aug
11

Pferde im Hochmoor

Vorletztes Wochenende war ich im Südniedersächsischen, in der vagen Hoffnung, dass das Wetter dort besser sei als in Berlin. War es aber nicht, aber ich schweife ab. Zurück in den Kaufunger Wald und zwar in den niedersächsischen Teil! In einer Regenpause wollten wir zu einem Spaziergang in den Wäldern aufbrechen, sicherheitshalber hatten wir beschlossen, erst von einem Waldparkplatz dort aufzubrechen. Ein Teil des Kaufunger Waldes ist durch den hohen Grundwasserspiegel vermoort, als Hochmoor bietet sich hier das passende Umfeld für viele Arten, die sonst hier eher selten sind. Die Infotafel verriet uns Namen einiger Pflanzen: Rosmarinheide, rundblättrige Sonnentau oder Moosbeere. Nun hat sich in den Jahren, seit dieser Teil des Waldes, die Waldweiden. nicht mehr gemäht werden, sich die Vegetation stärker verändert, Pfeifengras und Adlerfarn waren auf dem Vormarsch und erdrückten die Moorvegetation. Pfeifengras- und Adlerfarnmähen war zu teuer und dann kam man auf die Idee, das Moor mit Pferden zu beweiden. Schließlich fand sich ein Züchter von Islandpferden, der bereit war, seine Tiere auf dem kargen Grund weiden zu lassen. Seit 1993 werden die Pferde hier den Sommer über in dem inzwischen 30 ha großen Areal sich selber überlassen. Zunächst musste zugefüttert und Wasser bereitgestellt werden, weil die Tiere bei dem kargen Nahrungsangebot und dem sauren Wasser zu stark abmagerten. Inzwischen werden nur noch Tiere, die älter als 2 Jahre sind, hier den Sommer über „ausgewildert“, die mit diesen Bedingungen zurecht kommen. Pfeifengras und Adlerfarn sind inzwischen durch die Beweidung stark zurück gedrängt, viele Moorarten zurückgekehrt.

Etwas verregnet, aber nicht so wohlgenährt wie die hafergefütterten im Reitstall sahen sie aus, die Isländerpferde vom Hühnerberg.

Wahrscheinlich haben sie sich gelangweilt, denn sonst sieht man sie nie am Zaun….

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29
Jul
11

Spiegelbilder

Die Landpartie entlang der Tollense war manchmal sogar doppelt so schön wie bei Niedrigwasser!

Kuh mal zwei

Kuh mal zwei

Kuhblume mal zwei

Kuhblume mal zwei

22
Mai
11

Cruising im Lysefjord

Zu einem anständigen Kurzurlaub in Norwegen gehören Fisch und eine Bootstour. Das Wetter… ach, das Wetter war nicht ganz optimal für eine Bootstour im Paddelboot, denn es goss in Strömen, als wir uns dem Hafen von Stavanger näherten.
Zum Glück gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sich im Trockenen durch die Gewässer um Stavanger zu bewegen: das Schnellboot ist eines der besten davon! Also zahlten wir 300 NOK für eine etwa dreistündige Rundfahrt bis in den Lysefjord und genossen die grandiose Landschaft der Schären und die steil aufragenden Felsen aus einem gemütlichen Sessel.
Einer der Höhepunkte war sicherlich der „Preikestolen“, ein mehr als 600 m über dem Wasserspiegel aufragender Pultfelsen, der den Namen „Priesterstuhl“ trägt. Dieser Felsen ist eine der Hauptziele von Wanderungen und natürlich fährt auch jedes Passagierschiff hier vorbei. Ich würde schrecklich gerne von dort oben über den Fjord schauen, aber ob ich da jemals hinkomme? Meine mehr oder weniger latente Höhenangst könnte dem entgegen stehen.
Aber von unten war’s ja auch schön!
Neben dem „Preikestolen“ ist der Wasserfall Hengjanefossen noch ein optischer Höhepunkt. Die Schiffe fahren bis auf wenige Meter unter den Wasserfall und dann gibt es für die Passagiere einen Schluck Wasserfallwasser zur Verkostung: einer der Stewards holt in einem großen Eimer frisches Wasser ein und verteilt es in Bechern an die Mitfahrer. Köstlich, natürlich!
Etwas abseits der Hauptfahrrouten der Schiffe kann man, wenn auch von ferne, die Lachsfarmen sehen. Es sind große Netzbecken, in denen die Lachse zur Schlachtreife gebracht werden, mit schwimmenden Gebäuden und der notwendigen Technik darauf. Auch wenn die Lachse im offenen Meer „hängen“, ist es eine intensive Tierhaltung, die sich wahrscheinlich nicht sehr von den Legebatterien für Hühner unterscheidet. Aber erklärt das mal jemandem, der beim Discounter für 1,99 € Räucherlachs kauft… Ich schweife mal wieder ab…
Die Tour war wirklich klasse, zunächst sieht alles so niedlich und klein wie die Landschaft in einer Märklineisenbahnwelt aus, aber sobald ich mal einen Größenvergleich, wie ein fahrendes Auto, hatte, musste ich doch über die Dimensionen staunen. Wie immer lässt sich die Wirklichkeit kaum so schnell erfassen und anschauen, dazu bräuchte es viel mehr Zeit und individuelleres Reisen.
Viel zu schnell waren wir zurück im Hafen von Stavanger. Achja, es regnete schon wieder…

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10
Jul
09

Fenster zum Hof

Wo immer ich meinen Hut hinlege, da bin ich zuhause… Dazu habe ich schon einmal hier ein paar Worte geschrieben. Nun kommen noch ein paar zu meiner persönlichen Hutablage dazu: ich wohne in einem dieser typischen Berliner Mietshäuser, die ein Vorderhaus, einen Seitenflügel und ein Hinterhaus haben. Und dazwischen liegt der mehr oder weniger nette Hof oder eventuell auch gleich mehrere hintereinander, was ursächlich mit der Zahl der Seitenflügel und Hinterhäuser zu tun hat. Kurz und gut: mein Hof ist nett, auf dem unsere Nachbarin Heidi ihre Herrschergelüste verwirklicht, denn eigentlich darf niemand außer ihr selber etwas in den Hofbeeten anpflanzen. Mein zaghafter Versuch mit ein paar Erdbeerpflanzen wurde verbal freundlich, danach praktisch gärtnerisch niedergemacht, aber ich wusste damals noch nicht um ihre Hoheitsrechte. Immerhin sorgen zwei pechschwarze Hofkatzen hoheitsvoll für die Rattenfreiheit.

Das Nachbarhaus ist eines der wenigen hier in der Ecke, die noch nicht renoviert, saniert und teuer wiedervermietet oder gar eigentumsbildend verkauft wurden. Mein Fenster vom Hof geht von der Küche aus und bietet fast so etwas wie einen Logenplatz, denn vom 4. Stock kann man gut in alle Fenster schauen. Wem das nicht recht ist, dass der Nachbar schaut, hängt Blickdichtes hin.

Seit genau 10 18 34 Tage lang fesselet etwas ganz ungemein meine Aufmerksamkeit:

Fenster zum Hof_01

06.07.09: Hemden, rumhängend

Nun ja, es sind vier weiße Hemden, die gebügelt im offenen Fenster hängen. An sich wäre das nicht ungewöhnlich, wenn sie genau so nicht schon seit zehn Tagen dort hingen! Tag und Nacht, bei Regen und Sonne, seit 10 Tagen.

Das eine ist sogar eines mit Knopflöchern für Manschettenknöpfe, es hängt auf einem hölzernen Kleiderbügel (Stöckchen für Lakritze!).

Fenster zum Hof_07

08.07.09: Hemden, bei leichter Sonne rumhängend

Was ist bloß mit dem Hemdenträger passiert oder mit der BüglerIn?

Also, er oder sie könnte unvermutet im Lotto gewonnen haben und zwar so viel, dass er oder sie spontan beschlossen hat, alles (also das ganze Leben & Berlin) hinter sich zu lassen, fürderhin nur noch ungebügelte Kokosnussschalen und Baströckchen resp. Eisbärenfelljacke über Seehundfellhosen zu tragen.  Das wäre die für den/die sonstigen BüglerIn angenehmste Geschichte.

Als Variante könnte man sich vorstellen, dass er oder sie beschlossen hat, nie mehr zu bügeln und so dem Protest eine sichtbare Note verleiht: „Seht her, ich kann bügeln! Aber ich werde es nie wieder tun!“

Nun kommen die unangenehmeren:

Er/Sie hat sich am Bügeleisen verbrannt, ab in die Notaufnahme und dort seit 10 Tagen => unwahrscheinlich, so lange bleibt man mit einer bügeleisenförmigen Brandwunde nicht im Krankenhaus.

Er/Sie wurde vom Hemdenträger umgebracht, weil das letzte Hemd nicht schön genug gebügelt war. Wenn dem so war, kann das Mordopfer nicht in der Wohnung liegen, sonst wären schon, (verzeiht, es ist ekelig) große schwarze Vögel da, die sich am Leichnam laben würden und kleine Krabbeltiere. Letztere sehe ich natürlich nicht von meinem Küchenfenster.

Was wohl passiert ist? Bin ich zu neugierig??

Gerade regnet es wieder, das Fenster steht offen, leise blähen sich die Hemden im Wind……

Fenster zum Hof_03

10.07.09: Hemden, bei Regenschauer rumhängend, ca. 13 Uhr.

11.07.09: Hemden in der Dämmerung, ca. 21.39 Uhr

11.07.09: Hemden, in der Dämmerung rumhängend, ca. 21.39 Uhr

Neuigkeiten am Fenster: Und wieder sind ein paar Tage vergangen, aber heute scheint Bewegung in die Sache zu kommen, nein, nicht in die weißen Hemden. Die hängen weiter wortlos herum, aber sie haben kurzzeitig Gesellschaft gehabt.

15.7.09: Gemeinsam rumhängen, nun auch in roter Gesellschaft

15.7.09: Gemeinsam rumhängen, nun auch in roter Gesellschaft (s. links)

Es ist Freitag abend, nach dem Gewitter ist es wieder ruhig im Hof geworden, aus einem Fenster schallt vielstimmig eine der wunderbaren Damen-Combos der 1960er Jahre, ein Sommerabend…

17.07.09: Hemden, im Fastdunklen herumhängend, leise zur Musik mit dem linken Ärmel wackelnd.

17.07.09: Hemden, im Fastdunklen herumhängend, leise zur Musik mit dem linken Ärmel wackelnd.

Heute morgen, als ich aufstand, hingen die Hemden noch so, wie ich sie heute nacht, als ich gen Schlafstatt strebte, im schalen Schein der Berliner Nacht gesehen hatte. Zugegebenermaßen habe ich nicht soviel Zeit wie eine echte Miss Marple, die diese 19 Tage lang auf der Lauer gelegen hätte, um den genauen Zeitpunkt nicht zu verpassen, an dem die Hemden sich endlich bewegen. So war ich ganz erschrocken, als mein Besuch die Veränderung am Fenster gegenüber bemerkte, die ich versäumt hatte.

19.07.09: Hemden, nach Platzwechsel erneut rumhängend

19.07.09: Hemden, nach Platzwechsel erneut rumhängend

Ein Teil der Hemden scheint nun in Gebrauch zu sein, der Besitzer scheint wieder aufgetaucht. Er kam in grauer Jogginghose, hinterließ diese auf dem Fensterbrett und muss wohl in das Manschettenknopfhemd geschlüpft sein. Ich hoffe natürlich, dass er auch ein adäquates Beinkleid dazu trägt.

Mal schauen, wie lange die Jogginghose im Fenster rumliegt.

23.07.09: Hemd hängt rum, Jogginghose hängt ab.

23.07.09: Hemd hängt rum, Jogginghose hängt ab.

23.07.09: Hemd hängt rum, Jogginghose liegt rum im Abendlicht

23.07.09: Hemd hängt rum, Jogginghose liegt rum im Abendlicht.

Und wieder senkt sich der Abend über den Hof, alles hängt und liegt an Ort und Stelle.

26.07.09: zwei Hemden hängen noch, die Jogginghose liegt auch noch rum.

26.07.09: zwei Hemden hängen noch, die Jogginghose liegt auch noch rum.

Heute ist der 4. August und ich habe beschlossen, die öffentliche Fensterbeobachtung einzustellen, denn die weißen Hemden und auch die Jogginghose sind endlich in’s Innere der Wohnung zurück gekehrt. Als ich heute morgen den noch schlaftrunkenen Blick über den Hof schweifen ließ, sah ich es:

hemd_15

04.08.2009: keine weißen Hemden mehr, die rumhängen

Die langwierigen Untersuchungen, nächtlichen Beschattung der weißen Hemden haben ein Ergebnis erbracht: ihr Mensch scheint ein unorthodoxes Lüftungsverhalten und ein offensichtlich ein Platzproblem (resp. keinen Schrank) zu haben. Kein Mord, keine Geheimnisse um die Hemden. Schade eigentlich!




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