Posts Tagged ‘Porzellan

27
Mär
12

Weißes Gold an der Weser

Seit 1747 wird in Fürstenberg Porzellan hergestellt und damit gehört die Manufaktur zu den ältesten in Deutschland. Das Jagdschloss der Braunschweiger Herzöge wurde Produktionsstätte, der Herzog wurde im merkantilistischen System des 18. Jahrhunderts auch Unternehmer. So bekannt wie die Meißner Produktion oder die der Königlich Preußischen Manufaktur in Berlin wurde Fürstenberg nicht, aber wer auf sich hält im Weserbergland hat Fürstenberg als Sonntagsgeschirr im Schrank. Und meine Großmutter hatte auch das eine oder andere Stück, besonders große Vasen hatten es ihr angetan. Ein Kaffeekännchen ohne Deckel und eine Milchkanne mit blauem Dekor aus der Zeit um 1900 ist aus dem Haushalt meiner Urgroßmutter mit mir durch’s Leben gezogen. Aber irgendwie fand ich die Modelle einfach zu traditionell, eben etwas für Leute im vorgerückten Lebensalter, wie ich immer etwas bedauernd feststellen musste.

Nun ist aber doch etwas frischer Wind in’s Jagdschloss gezogen, welches heute Museum und Platz für Sonderausstellungen ist: einerseits auch durch wirtschaftlichen Druck, der die Manufaktur schon mit dem Rücken an der Wand stehen ließ kam offensichtlich doch die Erkenntnis, dass es neuer Ideen und Formen bräuchte, um die Marke Fürstenberg vom 18. Jahrhundert über die Wirtschaftswunderjahre bis ins 21. Jahrhundert zu bringen. Der Erfolg scheint ihnen recht zu geben: für das neue Corporate Design gab’s Preise, aber endlich auch für die neue Porzellanlinie für den Gourmetbereich.

Zeit, dem Werksverkauf mal wieder einen Besuch abzustatten! Er ist umgezogen, der Shop ist großzügig und hell, dazu gibt es neben den Fürstenberger Porzellanserien auch noch eine Menge Dekoartikel im gehobenen Segment. Das Fürstenberger Porzellan hier etwa 20% günstiger als im Fachhandel, womit sich ein Einkauf hier durchaus lohnt. Das Personal ist gut geschult, unser Einkaufsberater stand mit großer Begeisterung hinter „seiner“ Marke und führte mit großem Enthusiasmus das neue Porzellan vor. Unglücklicherweise für ihn haben wir nicht gleich Gedecke für 6 Personen eingekauft, es ist bei zwei Paar Espressotassen im Empirestil geblieben, weiß, klassisch und fast wie um 1805. Somit habe ich endlich etwas selbstgekauftes Fürstenberg im Schrank!

20
Jun
08

Fürstenberger Weiß

“Fürstenberger Porzellan”, das bedeutete bis vor wenigen Jahren nur Bedarf für den gehobenen Haushalt, deren Mitglieder vorzugsweise jenseits der 50 waren. Hier noch ein weißes Porzellanpferd auf der Anrichte, dort ein Döschen mit Blumendekor auf der Dame Schreibtisch mit ein paar Pralinchen zur geistigen Unterstützung bei der Verfassung von Einladungen. Und für das Sonntagsmahl wurde natürlich auch das gute Porzellan aufgedeckt. “Grandma’s Finest” halt. Aber seit etwa 15 Jahren weht eine frische Brise durch die ehrwürdigen Manufakturgebäude! Natürlich bekommt man auch heute noch die alten Formen und Dekore nach, natürlich wird auch heute die Handarbeit groß geschrieben, aber auch schlichtes, edles Design, fast skandinavisch anmutendendes, findet sich endlich im Sortiment. Denn neben den “guten alten Kunden” sollten und mussten auch neue, junge Käufer gewonnen werden, damit die Traditionsmarke aus dem Weserbergland nach 260 Jahren weiter bestehen konnte. Und so bekommt das Fürstenberger Porzellan seit einigen Jahren auch wieder Preise für innovatives Design, gut so!
fuerstenberg 2
Nur wenig bekannt ist, dass die Porzellanmanufaktur die zweitälteste, die, neben Meißen bis heute produziert. Sie wurde von den Herzog Carl I. von Braunschweig 1747 gegründet und in der Nähe seines weitab von aller Welt liegenden Jagdschlosses oberhalb der Weser untergebracht. Denn damals war die Produktion des “weißen Goldes” noch so etwas wie ein Staatsgeheimnis, welches es vor der Konkurrenz zu bewahren galt.

Ein paar Stunden sollte man durchaus einplanen, wenn man einen Gang durch das Museum, welches im Hauptgebäude des ehemaligen Schlosses eingerichtet wurde. Zusammen mit der Hinwendung zu modernerem Design der Marke Fürstenberg erlebte auch das Museum eine Verjüngung, verbunden mit einer guten wissenschaftlichen Betreuung.
Besonderes Augenmerk sollte man dem “Treppenhaus” des Renaissancebaus widmen, es ist der mittelalterliche Rest der Vorgängeranlage, der Burg der welfischen Herzöge aus dem 14. Jahrhundert, sehr gut erhalten.
So ist ein Nachmittag in Fürstenberg eine echte Zeitreise, vom mittelalterlichen Palas bis hin zum zukünftigen Designklassiker.

Meinbrexener Straße 2,
37699 Fürstenberg
+49 52 71401-161
http://www.fuerstenberg-porzellan.com

Öffnungszeiten des Museums: Di-So 10.00 bis 17.00 Uhr, montags geschlossen, geänderte Öffnungszeiten im Winter,
Eintritt Erwachsene 5 Euro, vielfältige Familien-, Gruppen-, Schülertarife am besten auf der Website nachschauen.




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