Die Lure ist, glaubt man den Archäologen, eine Art Kriegstrompete der Bronzezeit, die zwischen dem 13. und 7. vorchristlichen Jahrhundert in Skandinavien und Norddeutschland für irre Klangerlebnisse sorgte. Ein bisschen erinnert ihr Klang an die inzwischen sattsam bekannten Vuvuzelas oder aber auch, da es sich ja bei dem Instrument in Naturstimmung handelt, wie eine Trompete ohne Ventile bei den ersten Blasversuchen.
Nun denn, der skandinavische Bronzezeitler von Welt verstand es wohl, die Lure zum Klingen zu bringen, ob nun aus kriegerischen oder kultischen Gründen, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit ermitteln.
Als ich vorletzte Woche in Kopenhagen weilte, fiel mir gleich auf dem Rathausplatz das Bronzedenkmal der beiden germanisch-kriegerisch dargestellten alten Dänen auf, die jeder mit Lure ausgestattet waren.
Auch abends machten sie eine stattliche Figur, dort oben auf ihrer Sandsteinstele. Immerhin schwiegen die Instrumente ja.
Im Nationalmuseet gibt es eine stattliche Sammlung dieser Originalinstrumente, die zumeist paarweise in Depotfunden angetroffen worden waren. Wie sie da in der großen Glasvitrine hängen, haben sie etwas von prähistorischen Elefantenrüsseln, aber eindrucksvoll sind sie schon.
Und zum Schluss gibt es noch ein kleines Klangbeispiel:
Ehrlich gesagt musste ich herzlich lachen… entschuldigt, ihr Bronzezeitler…
Kommentare