Es ist Ende Oktober, die Sonne scheint immer noch golden. Die Blätter segeln vor dem blauen Himmel langsam von den Bäumen, leise, golden. Heute war der Markt in Friedrichshain einmal wieder unser Ziel. Inzwischen finden sich mehr Lifestylestände mit Ohrringen, Kindergedöns und selbstgemachtem Was-auch-immer. Ein wenig halloweenig wurde es dann auch noch.
Als ich Kind war, gab es noch kein Halloween, sondern wie es sich gehörte am 1. November Allerheiligen da im Westfälischen. Tagsüber wurden die Gräber der Verwandten geschmückt, bei uns waren es zwei, einmal das des Großvaters und das der Urgroßeltern. Die Beete wurden mit Tannenzweigen abgedeckt, hier und da stand noch ein Strütchgen Erika und dann natürlich die Grableuchten. Die kleinen aus rotem Glas und ein größeres mit durchscheinendem Glas, was auch deutlich teurer war. Und immer ging die Sorge, dass das teure Grablicht geklaut wurde, was aber immer mal geschah. Und dann warteten wir, dass es dunkel wurde, denn dann gingen wir mit den Eltern auf den Friedhof und bewunderten das Lichtermeer der Grablichter. Wir spazierten zwischen den Gräbern her und schauten, wer am meisten oder am besten geschmückt hatte.
Wenn wir dann zurück nach Hause kamen, gab es erst einmal etwas Heißes zu trinken.
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