Posts Tagged ‘elegische Stadtpartie

20
Nov
16

Wiener Impressionen 2016

November ist ja nicht die perfekte Reisezeit, aber nach ich bin in dem Monat gerne ein paar Tage in Wien, denn dort findet dann eine Tagung statt, an der ich sehr gerne teilnehme. Leider bleibt kaum Zeit zum Bummeln und in den kleinen Geschäften zu stöbern, aber auch dieses Mal habe ich mir ein paar Stunden nach dem letzten workshop gegönnt. Oder da der Tagungsort direkt am Rande des 1. Bezirks liegt, kann man auch mal fix nach dem letzten Vortrag und vor dem Abendempfang auf einen kleinen Spaziergang losziehen.


Leider war das Wetter nicht besonders toll, Regen am ersten Tag, am zweiten Tag feuchter Nebel und am dritten Tag Hochnebel und erst kurz vor dem Aufbruch zum Flughafen blauer Himmel mit Sonnenuntergang. Aber als Stimmungsaufheller, ganz legal und nicht verschreibungspflichtig, darf es dann auch mal im Caféhaus Eiles ein Punschkrapferl sein. Eines reicht mir aber pro Jahr, denn die sind ja doch krachsüß.
Für mich war das museuale Highlight bei diesem Besuch die Virgilkapelle, eine unterirdische Kapelle direkt vor dem Stefansdom, eine Außenstelle des Wien Museums, in die man vom U-Bahn-Eingang vor dem Stefansdom gelangt. Sie wurde 1972 bei den Bauarbeiten für die U-Bahn entdeckt und ausgegraben und nach einigen Jahren der Restaurierung seit letztem Winter wieder der Öffentlichkeit zugänglich. Mir hat besonders die tolle Aufbereitung im Audio- und Videoguide gefallen sowie die kleine Ausstellung zur Stadtgeschichte, viel Medien, aber gut gemacht.

Hinter die Kulissen im Naturhistorischen Museum durfte ich auch einmal wieder schauen, dem Naschmarkt habe ich nur einen Abstecher am Rand abgestattet, die agressiven Angeboten waren mir zuviel. Statt dessen habe ich fast zwei Stunden in einem kleinen Café einfach nur Tee getrunken und zugeschaut, wie der Himmel langsam blau wurde. Die Weihnachtsmärkte habe ich außen vor gelassen.

09
Jul
16

View from a Bridge

Viel Zeit war mir ja nach dem ausführlichen Besuch des Victoria- and Albert Museums nicht geblieben, aber die Towerbridge sollte doch noch wenigstens mitgenommen werden!
Husch, zurück in die Tube und am der Haltestelle „Monument“ wieder raus. Weiterlesen ‚View from a Bridge‘

08
Jul
16

Victoria and Albert were calling

Wenn man Verwandtschaft im noch-vereinigten Königreich hat, dann sollte man die Gunst der Stunde nutzen, sie endlich einmal zu besuchen. So geschehen am vergangenen Wochenende.
Und ein Tag London stand von Vorneherein auf dem Programm mit dem Victoria & Albert Museum als erstem Wunschziel meinerseits. So starteten wir morgens frohgemut mit dem Vorortzug. Erst bei der schier endlosen Fahrt durch die Vororte wurde mir einmal wieder bewusst, dass London eine wirkliche Großstadt ist, im Gegensatz zu Berlin.
Leider regnete es im Strömen, aber das Museum ist zum Glück trockenen Fußes von der UBahn (South Kensington) zu erreichen. Museum mit U-Bahnanschluss! Die Dauerausstellungen zu besichtigen, kostet nichts, aber dafür langen sie bei den Sonderausstellungen ordentlich zu: die von mir gewünschte „Undressed“ kostet 12 Pfund, gerne aber 13 Pfund inkl. Spende an das Museum. Da ich das online-Angebot des Museums zu Recherchezwecken gerne und häufig nutze, war es Ehrensache, auf 13 Pfund Eintritt zu gehen.


Weiterlesen ‚Victoria and Albert were calling‘

23
Nov
15

Gebenedeit

bene
Letztens in der U-Bahn in Wien: Liebe Lesergemeinde, wann und wo haben Sie das letzte Mal das Wort „gebenedeit“ außerhalb eines Gebetbuches gelesen?
Sicher nicht auf einem Spraying, oder?
Über die Erläuterung des österreichisch verwendeten „geprägnet“ würde ich mich freuen…

23
Nov
15

Wien – der Naschmarkt 2015

Auch der Naschmarkt ist ein guter alter Bekannter, 2002 durfte ich ihn kennenlernen, 2005 machten meine Freundinnen und ich eine Tour zu zehnt durch die Marktgassen, 2007 scheuchte mich der Wind davon und 2008 war es warm genug im November, dass man draußen in der Sonne den Kaffee genießen konnte. Nun dauerte es ein paar Jahre, bis ich wieder hierher kam. Dieses Mal wieder ein Samstag, an dem es auch einen Flohmarkt am oberen Ende gab. Es war ordentlich was los, besonders, weil es zwar nicht warm, dafür schön sonnig war, da im November…. Gut, dass ich den Kronleuchter nicht in den Koffer bekommen hätte!

14
Nov
15

Läden

Beim Herumspazieren gestern in Wien staunte ich über die Anzahl kleiner Läden, die es noch zu geben scheint. Natürlich gibt es auch die großen auf der Kärntner Straße, die diese so aussehen lassen, wie jeden beliebige Fußgängerzone in größeren Städten irgendwo.
Aber diese kleinen, die einen verweilen, auch wenn man sich nicht sofort ein Hemd dort maßschneidern lässt oder eine Kaminuhr des Empire kauft. Dafür kann man beim Schuster seine durchgelaufenen Schuhe oder den Absatz richten lassen oder eine Liwanzenpfanne oder Weihnachtskugeln in Form einer Espressomaschine kaufen. Oder schaut beim Lebzelter vorbei. Aber nicht alle überleben, auch für immer heruntergelassene Rolläden sind hier und da zu finden.

30
Jul
15

Halles Lustgarten – reloaded

Bereits im letzten Jahr habe ich im Sommer den Besuch im ehemaligen Lustgarten der Hallenser Neuen Residenz verbloggt: an einem wunderbaren Wochenende weilte ich mit meiner Schwester und einer lieben Freundin dort im Blauen.
Dieses Jahr hatten die Veranstalter das Thema „Sonnenuhr“ in Orange- und Gelbtönen gewählt. Leider war es mir nicht vergönnt, an einem Sonnentag dort zu sein, sondern „nur“ zweimal an einem wolkenverhangenen Abend. Dennoch bezauberte die Atmosphäre wieder, nicht nur mich, sondern auch viele Hallenser, die in zu zweit zu einer feierabendlichen Plauderei oder auch zu mehreren die Ruhe mitten in der Stadt bei einem Glas Sekt, einem Kaffee oder einer Fettbemme genossen. Von der Vierflügelanlage ist derzeit nicht so viel zu sehen, denn ein Gutteil verbirgt sich hinter Plastikplanen: es wird renoviert. Die “Neue Residenz” wurde seit 1531 von Kardinal Albrecht von Brandenburg, den Luther gerne anfeindetet, errichtet. Sie gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance nördlich der Alpen, ja, das denkt man von Halle gar nicht. Als Bauverwalter war bis zum September 1534 jener Hans von Schönitz (Schenitz) tätig, der Finanzverwalter und Vertrauter des Kardinals danach in Ungnade fiel und zum Tode verurteilt wurde. Seit 1645 residierten in der Anlage die Erzbischöfe und die weltlichen Administratoren des Magdeburger Erzbischofs hier. Seine Hoch-Zeit erlebte Halle zwischen 1644 und 1680 zu Zeiten des letzten Administrators, Herzog August von Sachsen-Weißenfels, der Halle auch zur führenden Opernstadt des Frühbarocks machte. Ein wenig sollte offensichtlich an diese Zeit erinnern, denn durch den abendlichen Garten in seinen Orangetönen zogen leise Musik aus Händel-Opern.

27
Jul
15

Zeitschleife in Kolding

Meine Ausflüge nach Dänemark waren im so mancher Hinsicht Zeitschleifen, so auch jener Abstecher in die Burg von Kolding. Nachdem ich in Ribe auf die Idee mit den „Zeitschleifenbildern“ gekommen war und auf dem Weg nach Aarhus den Abzweig nach Kolding auf der Autobahn gesehen hatte, musste ich auch dorthin.
Kolding ist laut Reiseführer die siebtgrößte Stadt Dänemarks, Sitz einer renommierten Hochschule für Wirtschaftswissenschaften und Gestaltung, die just an meinem Besuchstag Abschlussfeier feierte. Und wo? Natürlich in der Burg Koldinghus, ebenfalls mein Ziel.
Die Burg entstand im 13. Jahrhundert als Schutz für den etwas älteren Handelsplatz, der hier an einem Ostseefjord entstanden war. Oftmals hielten sich die dänischen Könige hier auf, zu Zeiten, als die Herrschaft noch über persönliche Anwesenheit des Königs funktionierte und nicht durch Depechen aus einer fernen Hauptstadt. Christian IV. von Dänemark (1577 – 1648), einer der Protagonisten im Dreißigjährigen Krieg, verlebte hier einen Teil seiner Jugend, musste sich hier vor Wallenstein flüchten, der 1627 weit in Christians Königreich vordrang. Der dänische König muss ein ziemlicher womanizer gewesen sein, zudem erkennt man ihn auf historischen Abbildungen zumeist recht gut an seinem dünnen, geflochtenen Extrazopf, der lässig über die Schulter nach vorne geführt wird (vulgo: Rattenschwanz).
In einem anderen Krieg, dem Napoleonischen, ging die Burg in Flammen auf: spanische Soldaten in Napoleons Heeren sollen so gefroren haben, dass sie heizten, was das Schloss nur an Möbeln hergab, dabei gab es einen Kaminbrand, den keiner so schnell löschen konnte. Erst in den 1970er Jahren begann man eine behutsame Restaurierung, die immer noch nicht abgeschlossen ist. Immer wieder preisgekrönt, werden nur Elemente eingefügt, die sich auch wieder abbauen lassen, also nur sehr wenig in den historischen Bestand eingreifen, gleichzeitig auch das Innere luftig und modern wirken lassen. Die umfangreichen Sammlungen konnte man nur teilweise an dem Tag anschauen, weil eben Abschluss gefeiert wurde. Besonders gefallen haben mir die Silberarbeiten, die dänisches Design seit ca. 1700 zeigen.


Und dann musste ich feststellen, dass sich das Bild von 1982 nicht ganz nachstellen lässt: im Hof sind die damals nur mit Brettern abgedeckten Kellereingänge nun mit schicken Eingängen in das Restaurant im Kellergewölbe verstellt, aber die richtige Stelle, wo damals die Bank stand, auf der der von uns Mädels (vergeblich) Umschwärmte saß, habe ich wieder gefunden. Hach….

Diese Diashow benötigt JavaScript.

Und dazu spielt PH.D den Soundtrack der Reise:

26
Jul
15

Aarhus – Mor Anna

Nach unserem langen Museumsbesuch im Moesgaard Museum vor den Toren der zweitgrößten dänischen Stadt Aarhus, zog es uns natürlich auch noch ins Stadtzentrum. Die magische Uhrzeit „17.30 Uhr“ dräute schon über uns: die Zeit, in die Läden in den Innenstädten, besonders die Einzelhandelslädchen unweigerlich schließen.

Wunderbarerweise kamen wir bei unserem Spaziergang bei einem kleinen Bäcker mit Feinkostabteilung vorbei, der mich lockte. „Mor Anna“ – Mutter Anna. mor anna_01

Schnell hinein und tief durch die Nase die Düfte von Hefe und frischem Backwerk eingesogen. Leider reicht mein Dänisch nicht aus, um echte Konversation zu führen, meist muss ich auf das Gewünschte zeigen und murmele dabei etwas Dänischartiges. Gleich auf englisch loszulegen, mag ich nicht, lieber warte ich ab, bis meinem Gegenüber klar ist, dass ich die Landessprache nicht beherrsche und schaue was passiert. Hier wurde ich freundlich gefragt, was ich möchte, ich dann zurück (noch auf dänisch), dass ich kein Dänisch spreche. Englisch oder deutsch wurde mir angeboten. Na, dann nehmen wir doch deutsch, dachte ich mir. Die Inhaberin sprach ein leicht österreichisch eingefärbtes Deutsch und so konnten wir plaudern und ich kaufte viel mehr, als ich eigentlich wollte: zwei Zimtschnecken, ein Foccacia mit Kräutern und zwei Himbeerschnitten.

mor anna_02

Da es schon nach halb sechs war, habe ich mir den ausführlichen Gang durch den Laden leider verkneifen müssen. Gezahlt wird übrigens in einer Art Kasten an der Wand, in den man seine Scheine einwirft und unten das Wechselgeld in klingender Münze zurückerhält. Nur Bares ist Wahres, auch im dänischen Bäckerhandwerk.

Mor Anna
Mejlgade 5, 8000 Aarhus C, Dänemark
http://www.casablancaaarhus.dk/mor-anna-deli-bageri/

16
Jun
14

Halles Lustgarten

Am vergangenen Wochenende kam die beste aller Schwestern zu mir zu Besuch nach Halle, denn es war allerhöchste Zeit für ein Schwesternwochenende. Das Programm für Freitag abend und Samstag war proppevoll, aber der Sonntag sollte eher gemächlich daher kommen. Frühstück bei Fräulein August mit einer lieben Freundin, die sich zu uns gesellt hatte, danach eine elegische Stadtpartie durch Halles Innenstadt. So kamen wir am Dom vorbei, der bedauerlicherweise schon wieder geschlossen hatte, der heute der reformierten Gemeinde als Kirche dient. Direkt neben dem Dom erstreckt sich die „Neue Residenz“, eine vierflügelige Anlage, die seit 1531 von Kardinal Albrecht von Brandenburg errichtet wurde. Sie gilt als eines der bedeutendsten Bauwerke der Frührenaissance nördlich der Alpen, auch wenn heute von außen nur wenig daran erinnert. Als Bauverwalter war bis zum September 1534 jener Hans von Schönitz (Schenitz) tätig, der Finanzverwalter und Vertrauter des Kardinals danach in Ungnade fiel und zum Tode verurteilt wurde. Seit 1645 residierten in der Anlage die Erzbischöfe und die weltlichen Administratoren des Magdeburger Erzbischofs hier. Seine Hoch-Zeit erlebte Halle zwischen 1644 und 1680 zu Zeiten des letzten Administrators, Herzog August von Sachsen-Weißenfels, der Halle auch zur führenden Opernstadt des Frühbarocks machte. Ihm ist übrigens ab August 2014 eine Ausstellung im Kunstmuseum des Landes-Sachsen Anhalts, in der Moritzburg in Halle gewidmet. Nach seinem Tod wurde das Erzstift und damit auch Halle gemäß den Bestimmungen des Westfälischen Friedens brandenburgisch.
Aber zurück zum Lustgarten: heute ist von der frühbarocken Gartenanlage nichts mehr übrig, nur einige alte Bäume verleihen dem Innenhof Flair, wenn nicht ein Projekt des Berufsbildungswerkes Halle mit Unterstützung des Jobcenters aus dem Hof eine blaue Oase verwandelt hätte.


Uns blieb der Mund offen stehen, als wir durch das Tor traten: der gesamte Hof ist mit Kunstrasen ausgelegt, welches die Geräusche dämpft und uns auf weichem grünen Teppich laufen lässt. Eine bunte Mischung von Jung und Alt schlenderte zwischen den blauen Installationen, Sitzelementen, Schaukeln und blauen Blumen umher. Alle haben ein Lächeln auf den Lippen, denn sie sind wie wir verzaubert von dieser Oase.
Wir setzen uns in den Schatten einer großen Blutbuche und genießen ein Schlückchen Sekt, fast so elitär wie zu Zeiten des letzten Administrators August.




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