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09
Jan
11

Winterspaziergang in Friedrichshain

Das komplette Kontrastprogramm zum Winterspaziergang in Sichelnstein hatte ich heute morgen, als ich mal geschwind zur Packstation meines Vertrauens lief.

Der Regen der letzten Tage hat ganze Arbeit geleistet, es liegen nur noch Eisreste auf Gehwegen und an Straßenrändern herum, nur noch dunkelgraue ekelige Hügelchen. Und aus ihnen taucht alles das auf, was der Schnee in den letzten Wochen gnädig verborgen hat: Übelriechendes, Hundehaufen, Abfall aller Art. Niemand hat bisher mal vor den Häusern gekehrt und sich einfach mal nicht auf die BSR berufen, die doch den Dreck wegmachen soll, schließlich zahlt man ja Anliegergebühren, oder??

Und die Frühstücker hier im Viertel, die sich am späteren Vormittag um die besten Plätze an den „all-you-can-eat“-Büffets streiten und die Geh-Bier- (i.e. „Fuß-Pils“) & Kaffee-Togo-Trinker, machen es nicht besser. Man lässt alles dort fallen, wo man gerade lang läuft.

Auf dem slalomartigen Rückweg von der Packstation hatte ich mich ordentlich in Wut gegrummelt. Als ich in meine Straße einbog, kamen mir drei Grazien entgegen, die schnieke im streetwearig den nächsten Trendscout auf sich aufmerksam machen wollten. Die eine trug einen Becher mit einer sicherlich kalorienarmen Kaffeespezialität und setzte an, die letzte Neige zu konsumieren. Während sie nach dem Schluck weiter mit ihren Mitläuferinnen plauderte, ließ sie ganz elegant das Becherlein auf die Rabatte um einen Baum herum fallen und ging unbeirrt weiter.

Das war’s! Ich fühlte rote Wut in mir aufsteigen: Hallo, das ist das Viertel, in dem ich wohne und Du dummes Ding gehst hier und lässt deinen Dreck einfach so fallen???

Zwei Schritte und ich war nahe genug heran: „Hallo, Du hast da deinen Kaffeebecher verloren. Heb‘ ihn doch auf und nimm ihn bis da vorne mit zum Mülleimer“.

Das dumme Ding starrte mich erstmal verständnislos an, sie wollte vermutlich erstmal bestreiten, dass sie wirklich etwas hatte fallen lassen. Aber ich guckte streng wie Mutti. Sie wurde leicht rot (immerhin!) und meinte dann aber im Brustton der Überzeugung:

„Hier sieht’s doch eh schon Scheiße aus.“

Ich wurde noch ein Quentchen wütender, zog die Augenbrauen hoch und guckte noch strenger:

„Ist das ein Grund, dass Du dein Zeug hier auch noch hinschmeißt? Heb’s auf!“

Sie: „Aber…“

Ich: „Kein aber! Wenn es hier so Scheiße aussieht, was willst du dann hier?“

Jetzt hatte ich sie! Sie drehte sich um, ging die drei Schritte zurück und hob ihren Kaffeebecher auf. Schnell zogen die Mädels weiter, die Straße hinunter. Ich blieb bewusst stehen und starrte den dummen Dingern aus der Kategorie „Arschl*chkind“ nach. Erst als ich sah, dass der Becher wirklich im Mülleimer verschwunden war, ging ich weiter.

Also ehrlich: wenn es hier so Scheiße aussieht, was wollen die dann hier?? Ich würde mich bedeutend wohler fühlen, wenn hier nicht Tag und Nacht rumgegrölt , die Bierflaschen auf die Gehwege geworfen würde, sich Leute um Parkplätze prügeln und ihre Hunde zum Abkacken hier ausführen würden. Ich brauche auch keine Berge gefüllter Mülltüten vor vermeintlichen coolen Kneipen.

Ich bitte ausdrücklich um Entschuldigung für die Verwendung von Wörtern aus der Fäkalsprache. Ich bin halt noch wütend!

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