Immer noch treibe ich mich in der Niederlausitz herum, etwas nordwestlich des eigentlich Spreewaldes, der Heimat der Spreewaldgurke.
Ich kannte zwar den Begriff „Gurkenflieger“, aber so nahe habe ich noch keinen gesehen. Es ist im Prinzip ein Traktor mit zwei langen Ausliegern, auf dem auf jeder Seite bis zu 30 Erntearbeiter liegen, die die Gurken per Hand ernten. Kopf runter, Arme runter und dann jeden Tag wohl so um die acht Stunden. Hier bei Zützen arbeiten nur zumeist junge Leute aus Polen und Rumänien. Sie werden frühmorgens mit einem ausgemusterterten Linienbus zur Arbeit gefahren, mit dem sie nach Feierabend auch zum Einkaufen gefahren werden. Inzwischen bekommen die Saisonkräfte immerhin auch den deutschen Mindestlohn. Dennoch: Es steckt viel Arbeit, Schweiß und sicher auch schmerzende Arme und Schultern im Gurkenglas und -eimerchen. Also, esst die leckeren Cornichons, die Gurkenhappen, die Senf-, Dill- und Gewürzgurken mit Bedacht!
Hoffentlich musst Du nicht auf dem Flieger im Liegen arbeiten. Abends weiß man bestimmt nicht, wo der Nacken ist.
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Zum Glück nicht!
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Spassig und nachdenklichstimmend zugleich.
Hier gibt es sicher keine Gurkenflieger, aber ganz bestimmt Burmesen-Gastarbeiter, welche die mühevolle Ernte erledigen. Diese kleinen Gurken sind ein wichtiger Bestandteil der thailändischen Küche und werden roh in Scheiben zu fast jeder Mahlzeit gereicht.
Ich habe gerade Gewürzgurken eingelegt, kommen demnächst in meinem Blog, werde als Ernte-Information oder so einen Link auf diese Seite legen.
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Oh ja, kenne ich aus meinen Schulzeiten noch als Ferienjob: Ich bekam zum Glück einen Job in der Fabrik, aber einige Mitschülerinnen erpflückten sich so das Geld für den Führerschein. (Kann man sich heute nicht mehr vorstellen, dass Schülerinnen zu solchen Jobs bereit sind, oder?)
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Ich habe einmal auf einer Weihnachtsbaum-Plantage das Unkraut um die kleinen Bäume gejätet: 3 DM/Stunde… Nein, auf den Gurkenfliegern sind keine deutschen Schülerinnen, aber sicher kaum Ältere aus Polen und Rumänien. Die Tochter eines Kollegen arbeitet beim Mercedes am Band… verdient ganz gut.
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