Das Bäckerhandwerk in Frankreich drohte von der Übermacht der Supermarktbäckereien von Platz gefegt zu werden, in vielen Dörfern war der Bäckerladen der letzte, der seinen Laden schloss. Schließlich entsann man sich aber doch, auch mit politischer Unterstützung, dass das frische Baguette unter’m Arm so etwas wie ein immaterielles Weltkulturerbe ist. So wurde der „Boulanger artisinale“, also der handwerklich arbeitende Bäcker mit eigener Backstube, wieder entdeckt. Auch in Forcalquier gibt es in der Ortsmitte einen solchen, bei dem man im winzigen Ladenlokal in der Schlange während des Wartens auf die Flute, auf das Baguette, das petit pain au chocolat oder das Croissant pur beurre durch die Tür bis in die Backstube, im Idealfall sogar bis in den Ofen schauen kann.
Und auch noch etwas gehört zum „echten“ Bäcker resp. zur echten Bäckereifachverkäuferin oder Bäckersgattin: die Tüte mit den Croissant wird mit elegantem, fließenden Schwung zu zwei Zipfelchen verschlossen.

Nur echt mit den gezwirbelten Zipfelchen!
Und nach dem Gang zum Bäcker eilt man nach Hause, kocht einen Kaffee und genießt ein Croissant oder ein petit pain au chocolat mit einem Café au lait in der Bolle. Am besten draußen unter dem Blätterdach mit Blick über die Hügel der Haute Provence und für die Vitamine mit geschenkten Weintrauben, gekauften Feigen und mundgeraubten Brombeeren.
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