Das Wochenende in Oberfranken beschlossen wir mit einem Ausflug nach Bamberg. Es ist schon eine Weile her, dass ich das letzte Mal dort war, irgendwann in den 1990ern, mit ein paar Abendausflügen und Rauchbierverkostung.
Der Himmel war weiß-blau, die Glocken läuteten zur Sonntagsmesse und wir suchten einen Parkplatz im Schatten. Nur ein paar Gehminuten und schon waren wir in der Altstadt zwischen den beiden Regnitz-Armen. Beide hatten durch die Regenfälle der vorangegangenen Tage ordentlich braunes Wasser intus, zu einer Überschwemmung hatte es aber glücklicherweise nicht gereicht.
Über die Brücken, durch das Alte Rathaus schlenderten wir zum Dom. Den durften wir erst ab 12.30 Uhr nach sämtlichen Sonntagvormittagmessen besichtigen, also drehten wir noch ein paar Runden durch die seit 1993 zum UNESCO-Welterbe zählenden Ecken und Winkel.
Und dann durften wir in den Dom, dessen kunsthistorisches Highlight der Bamberger Reiter ist, eine Vollplastik aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts, zudem aber auch die Gräber/Grabdenkmale für Kaiser Heinrich II. und dessen Frau Kunigunde und für Papst Clemens II oder aber die Darstellungen von Juden- und Christentum als Frauengestalten am Fürstenportal an der Südseite des Doms (Originale stehen inzwischen im Dom).
Dann trieb mich noch eine Frage um: Inzwischen hatte ich meine Tante per SMS gefragt, wo sie denn genau 1948 zu Studienbeginn gewohnt habe. Und flugs kam die Antwort mit „beim Dom rechts rein und dann hinten links das erste… drinnen muss man links..“. Das damals Junkinshof, heute Curia Stae. Elisabethae benannte, ehemalige Domherrenstift, fanden wir, leider war der Hof für uns verschlossen. Dass wir die richtige, einstige Studentenbude nach fast 70 Jahren gefunden hatten, bestätigte die Tante nach der Übersendung eines Bildes mit einem herzhaften „Jau!“ als SMS.
Leider stand nun noch die lange Rückfahrt an, die landestypische Stärkung ließen wir aus, dieses Mal…

Schäufele mit Kloß und Soß und Rauchbier..
Schönes Foto vom Reiter! Ich kam vor lauter Reiterbetrachtern vor ein paar Jahren nicht so gut in Position zu ihm.
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Sonntags dürfen keine Gruppenführungen stattfinden, das war meine Chance!
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Danke für Deinen Bericht, es werden schöne Erinnerungen geweckt bei mir.
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Da müssten wir tatsächlich auch mal hin… ich war ebenfalls irgendwann in den 90ern da. Vielleicht haben wir uns gesehen? ;-)
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September 1991? ;-)
Damals war Oberfranken so günstig, dass wir für 4 DM ein Stockbett in einem Gasthaus auf dem Land hatten… nichtmal Zelten war günstiger… damals..
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Nee, eher 1993. Soo genau weiß ich es aber nicht mehr. Habe einen Freud besucht…
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der Tante Studentenbüdchen war aber echt nobel. Kenne heute keine Studis mehr, die in einem Domherrenhof residieren könnten :D
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