Archiv für November 2015

24
Nov
15

Abendspaziergang in Wien

Am letzten Abend des Wienbesuchs standen die gerade eröffneten Adventsdörfer und -märkte auf unserem Flanierprogramm.
Zunächst ging es in den 7. Bezirk zum dortigen Schwoof durch die kleinen Gassen mit ihren hübschen Barockhäusern auf einen „Dirndl-Punsch“ (Kornelkirschen-), später auf einen ebenso köstlichen Marillen-Ingwer-Punsch. Die Vielfalt der Heißgetränke abseits des Glühweins ist überaus erfreulich! Unsere charmante Begleitung für den Abend wollte unbedingt so einen monströsen Schaumkuss mit Marzipangeschmack als Nachtisch vertilgen, der nach zwei Happen war der Heißhunger getilgt und ihr Begleiter musste das Ding aufessen. Bei der Größe hätte ich es kaum anders erwartet, mei, bin ich alt!


Nach einer kurzen U-Bahnfahrt stand noch das Weihnachtsdorf auf dem Gelände des AKH im 8. Bezirk auf der to-do-Liste des Abends. Nach einem etwas unbeabsichtigten Abstecher schauten wir kurz am Josephinum, welches das medizinhistorische Museum beherbergt, vorbei, ebenso am Narrenturm, dem pathologischen Bundesmuseum, beide nur von außen, bis wir dann doch an der richtigen Stelle anlangten und kurz vor Toresschluss noch einen Glühwein miteinander tranken.
Josephinum

Josephinum


Adventsdorf beim AKH

Adventsdorf beim AKH

23
Nov
15

Gebenedeit

bene
Letztens in der U-Bahn in Wien: Liebe Lesergemeinde, wann und wo haben Sie das letzte Mal das Wort „gebenedeit“ außerhalb eines Gebetbuches gelesen?
Sicher nicht auf einem Spraying, oder?
Über die Erläuterung des österreichisch verwendeten „geprägnet“ würde ich mich freuen…

23
Nov
15

Wien – der Naschmarkt 2015

Auch der Naschmarkt ist ein guter alter Bekannter, 2002 durfte ich ihn kennenlernen, 2005 machten meine Freundinnen und ich eine Tour zu zehnt durch die Marktgassen, 2007 scheuchte mich der Wind davon und 2008 war es warm genug im November, dass man draußen in der Sonne den Kaffee genießen konnte. Nun dauerte es ein paar Jahre, bis ich wieder hierher kam. Dieses Mal wieder ein Samstag, an dem es auch einen Flohmarkt am oberen Ende gab. Es war ordentlich was los, besonders, weil es zwar nicht warm, dafür schön sonnig war, da im November…. Gut, dass ich den Kronleuchter nicht in den Koffer bekommen hätte!

22
Nov
15

Wien – Kunsthistorisches Museum

Der Blick aus dem Fenster verhieß nichts Gutes: es regnete Bindfäden. Eigentlich ein Sonntag, um ihn auf dem Sofa zu verbringen. Und da gibt es in Wien mehrere Möglichkeiten. Entweder irgendwo in einem Café den Tag verdüdeln, welches ein feines Sofa hat oder das beste Sofa der Stadt auswählen: im Kunsthistorischen Museum. Nach dem Frühstück zogen wir los, mit 14 € Tageseintritt wollten wir auch ordentlich Zeit hier verbringen.
Es gibt ja auch sehr viel zu sehen, die Kunstsammlung der Habsburger geht auf die Sammeltätigkeiten von Erzherzog Ferdinand von Tirol (1529 – 1595), Kaiser Rudolf II. (1552 – 1612 und Erzherzog Leopold Wilhelm (1614 – 1662) zurück. Das Museum gibt es seit 1891, heute ist es eines der besucherstärksten in Wien.
Wir genossen besonders die Gemäldegalerie mit flämischer, altniederländischer und altdeutscher Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts und die Kunstkammer mit Wunderbarem und Kuriosem. In der Gemäldegalerie würdigten wir auch die hellblauem Sofas und genossen die Ausblicke auf wunderbarste Dürers, Cranachs, van Dycks und Rubens.



Und zur Pause ging es in das sehr elegante Museumscafé. Ein Einspänner mit Sahne, ein Umgestürzter (Sahne im Glas, Espresso darüber gießen) und ein Stück wunderbarsten Mohnkuchens waren der perfekte Pausensnack im Kunstgenuss. Am Nachbartisch wurde gefrühstückt, ebenfalls sehr edel.

Beim nächsten Besuch schaue ich auch in die anderen Abteilungen, so nach und nach… spätestens nächsten November wieder.

Kunsthistorisches Museum Wien
Maria-Theresien-Platz, 1010 Wien

Öffnungszeiten
Juni bis August: täglich 10 – 18 Uhr, Do bis 21 Uhr
September bis Mai: Di – So, 10 – 18 Uhr, Do 10 – 21 Uhr

Eintritt: 14 € (mit Wienkarte 13 €, weitere für Studenten, Senioren u.a.)

15
Nov
15

nachtrag….

Morgens sehr früh weckte mich die SMS meiner französischen Zweit-Mama, die ich vor vielen, vielen Jahren während meines Schüleraustausches kennenlernte. Sie schrieb: „Je suis Paris“. Nur halb wach war ich etwas erstaunt, denn es müsste doch grammatisch korrekt: „Je suis à Paris“ heißen, dachte ich mir noch und antwortet: „Je suis à Vienne, bisous…“
Erst am nächsten Morgen verstand ich ihre Nachricht, als ich einen Blick in die reale Welt abseits der touristischen Eindrücke warf…
wien_eiffel

14
Nov
15

Läden

Beim Herumspazieren gestern in Wien staunte ich über die Anzahl kleiner Läden, die es noch zu geben scheint. Natürlich gibt es auch die großen auf der Kärntner Straße, die diese so aussehen lassen, wie jeden beliebige Fußgängerzone in größeren Städten irgendwo.
Aber diese kleinen, die einen verweilen, auch wenn man sich nicht sofort ein Hemd dort maßschneidern lässt oder eine Kaminuhr des Empire kauft. Dafür kann man beim Schuster seine durchgelaufenen Schuhe oder den Absatz richten lassen oder eine Liwanzenpfanne oder Weihnachtskugeln in Form einer Espressomaschine kaufen. Oder schaut beim Lebzelter vorbei. Aber nicht alle überleben, auch für immer heruntergelassene Rolläden sind hier und da zu finden.

13
Nov
15

Selbstverliebt

Passen Sie auf, liebe Leser, wenn Sie in fremden Städten in größeren Menschenmengen, die mit Touristen vermengt sind, unterwegs sind! Ich bin sicher nicht die erste, die vor dem Selfie-Stick warnt, Museen haben ihn ja schon landauf- landab verboten. In der freien Wildbahn des Stephansplatzes in Wien konnte ich heute mit großem Erstaunen eine Frau beobachten, die sich mit unbewegter Miene minutenlang selber filmte, als Kulissen Teile des Stephansdomes und ihre Umgebung. Vermutlich bin ich mit offenem Mund auch im Film zu bewundern.
selfie am stielWien

06
Nov
15

Lützen again

Wieder war 6. November, wieder war ich in Lützen zum Gustav-Adolf-Tag, der nun in Tag der Begegnung umbenannt wurde. Vor der Kirche in Meuchen standen Autos mit schwedischen Kennzeichen, einige Wagen mit Diplomatenkennung sah ich auch. Auch ich hatte dieses Jahr zwei Besucher aus Schweden dabei, denen ich vor Wochen von diesem Tag erzählt hatte. Beide haben Lützen als Ort der Schlacht, in der der bekanntestes schwedische König Gustav II. Adolf fiel, bereits besucht, keiner war jedoch am Gedenktag hier. Vor der Kirche durchliefen wir das Spalier der Sänger des Göteborger Universitätschores, der die Feierlichkeiten in Kirche und später an der Gedenkstätte musikalisch begleiten sollte. An der Kirchentür wurden wir von Bürgermeister und Pfarrer begrüßt, bevor wir in die kleine Kirche gingen. Wiederum diese eigentümliche Mischung aus örtlicher Bevölkerung, Vertretern der nordischen und estnischen Botschaften und Militärs, darunter auch ein Offizier des Heeres der Bundeswehr. Die schwedische Gemeinde aus Berlin schickte auch dieses Jahr ihre Pastorin, so dass neben dem schwarzen mächtigen Talar der Kirche Luthers auch das etwas freundlichere, fast katholisch wirkende Habit der Schwedin etwas Farbe in den Gottesdienst brachte. Von vielen unbemerkt waren zu Beginn des Gottesdienstes auch eine Gruppe Reeanactors in den hinteren Teil der Kirche getreten. In nachgefertigter Kleidung der Soldaten des Dreißigjährigen Krieges hatten sie die acht Männer die Nacht auf dem Schlachtfeld verbracht. Sie hatten dies, wie sie mir erzählten, getan, um auf ihre Weise der Soldaten zu gedenken, die in Angst und Spannung damals vor 383 Jahren ihre letzte Nacht in Erwartung der Kämpfe und vielleicht auch des eigenen Todes das Morgengrauen wenig Schlaf gefunden hatten.
Von den offiziellen Vertretern wurden sie nach dem Gottesdienst eher misstrauisch beäugt, von den Kindern der schwedischen Schule jedoch mit vielen Fragen bestürmt.
Der zweite Teil der Feierlichkeiten wurde in der Gedenkstätte bei Lützen begangen und wieder wurden eine Menge Kränze am Gedenkstein für den gefallenen König niedergelegt, zuletzt legten die Reenactors einen eigenen Kranz mit selbstgestalteter Kranzinschrift nieder, leider wiederum etwas scheel von offizieller Seite beäugt. So stellte es sich für mich aus der Warte der Beobachterin dar.
Es ist eine eigentümlicher Tag, der dem Gedenken eines Königs gewidmet ist, der eher aus dem Streben um die Vormacht im Ostseeraum und im Nordosten Deutschlands in den Dreißigjährigen Krieg eingetreten war als aus Sorge um die Glaubensgenossen, auch wenn man das aus streng protestantischer Sicht in Lützen hier sicherlich anders sieht. An jenem Tag habe ich nur zweimal den Hinweis auf die vielen tausend Toten, die man eben nicht mit Namen kennt, gehört, dort, während der Gedenkfeierlichkeiten. Merkwürdig, ich muss der Gedenkstätte nur den Rücken kehren, auf das Feld auf der anderen Straßenseite schauen und dann geht bei mir das Kopfkino zur Schlacht an…
Erst im Anschluss geriet der Tag mehr zu einem Tag der Begegnung: im Saal des Roten Löwen, des örtlichen Gasthauses fanden man sich Kaffee, Soljanka, belegten Brötchen und Bier zusammen. Die Gespräche dann waren für mich auch ganz spannend, es hat für mich sogar zu einem kurzen Schnack mit dem schwedischen Botschafter gereicht. Dem Gesandten der estnischen Botschaft fiel als erstes mein Fingerring auf, der einem Fund aus dem 12. Jahrhundert aus seiner Heimat nachgebildet ist – kurios! Schließlich landete ich an der langen Tafel neben dem Journalisten, den ich am Vortag in Halle kennengelernt hatte und den ich an den Stationen dieses Tages immer wieder traf, er hatte offensichtlich dieselbe Tagesplanung. Mein schwedischer Besuch staunte über die gelb-blaue Farbenpracht der Lützener Dekoration, ich auch… ein wunderlicher Tag!




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