Nach dem Museumsbesuch verlangte es uns nach einer Erfrischung, zumal das Landesmuseum seit geraumer Zeit bedauerlicherweise kein Museumscafé mehr hat. Da Brandenburg ja geradezu von Wasser umschlossen ist, Weiterlesen ‚Erfrischung in Brandenburg/Havel‘
Archiv für August 2015
Seit 2008 gibt es ja in Brandenburg an der Havel das Archäologische Landesmuseum des Bundeslandes Brandenburg. Das Paulikloster, in dem es eingerichtet wurde, richtete man mit großem Aufwand wieder her, vor nicht allzulanger Zeit zeigte das google-Satellitenbild immer noch den Vorzustand ohne Dach, aber das nur am Rande. Aber wie dem auch sei, das Landesmuseum ist weiterhin vielen unbekannt, das merke ich immer wieder, wenn ich davon erzähle und erstaunte Blicke ernte.
Nun hat es eine neue Sonderausstellung, nach „1636“ die zweite „hausgemachte“. Der Sonderausstellungsbereich ist ein knapp 600 m² großer rechteckiger Raum, der sich an sich famos bespielen lässt. Die Sonderausstellung „Zeugen der Vergangenheit“ zeigt dann auch Objekte aus mehr als 100 000 Jahren archäologischer Landesgeschichte, von Ritzungen auf neanderthalerzeitlichen Knochen bis hin zu Relikten aus einem Fluchttunnel der 1960er Jahre, ein weites Feld also.
So zeigen die Ausstellungsmacher die ganze Bandbreite der neueren Ausgrabungsergebnisse aus dem Bundesland, von jungsteinzeitlichen Goldfunden und bronzezeitlichen Vogelgefäßen über die Hühnergötter aus Drense, importierte römische Luxusgegenstände, einen Schatzfund des 6. Jahrhunderts bis hin zu Schwertfunden des 11./12. Jahrhunderts und Ergebnissen von Untersuchungen im KZ Sachsenhausen. Tolle Objekte, leider war ich mit der Präsentation nicht so zufrieden: In zwei Reihen stehen die hohen Vitrinen im Ausstellungsraum, einzeln, in zwei Reihen mit sehr viel Platz in der Mitte, einer Landebahn gleich. Das geht doch heute besser, oder? Auf der rückwärtigen Ausßenseite der Glaskuben sind die erläuternden Texte befestigt, und zwar so, dass man, um den Inhalt der Vitrine zu betrachten, einmal herum gehen muss. Ich gestehe, dass ich die Hälfte der teilweise recht langen Textinhalte schon wieder vergessen habe. Die Exponate liegen überwiegend direkt auf den Glasböden, sie werden nur von der Lichtquelle oben an der Vitrinendecke angestrahlt. Auch das wirkt sehr „old school“, denn in aktuellen Schauen bemühen sich die Vitrineneinrichter, dass das Licht bis zu den Objekten nur einen kurzen Weg hat.
Die Ausstellung hinterlässt eine gewisse Enttäuschung, nicht wegen der Objekte, die wirklich toll sind, sondern wegen der Präsentation, die so gar nicht den tollen Exponaten angepasst zu sein scheint, sogar teilweise lieblos wirkt.
Schade, sehr schade…
Zeugen der Vergangenheit
20. Mai – 18. Oktober 2015
Archäologisches Landesmuseum Brandenburg, Paulikloster
Neustädtische Heidestraße 28
14776 Brandenburg an der Havel
Telefon: +49 (0)3381 – 41 0 41 12
Reguläre Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag, 10 – 17 Uhr, Montag geschlossen
Fenster zum Hof in Halle
Vor vielen Jahren habe ich schon einmal James-Steward-mäßig meinen Hof, damals noch in Friedrichshain, beobachtet. Die Frage, was mit dem Besitzer der Hemden passiert sein könnte, hielt mich quasi wochenlang in Atem.
Gar so spannend ist es in Halle nicht. Hemden hängt aber niemand an’s oder in’s Fenster. Ab und zu spielen die Jungs aus dem Seitenflügel mehr recht als schlecht Gitarre und singen dazu, aber auch eher posermäßig. Aber auch hier gibt es zwei Katzen, wobei ich die eine „Garfield“ nenne. Die andere ist die Mäusefängerin, die ihre Beute gerne in der Nähe der Fahrradständer auslegt, wahrscheinlich, damit auch alle den Jagderfolg sehen.
Baufuge in Lettewitz
Die Landpartie am letzten Wochenende war nicht mit der Fährfahrt über die Saale nicht beendet. Wir wollten ja nach Wettin.
Auf dem Weg dorthin kamen wir auch in den kleinen Ort Lettewitz, mitten im Dorf an der Dorfkirche vorbei. Der breite Turmriegel versprach eine spätromanische Kirche, was sich beim Besuch auch zeigte. Das Kirchenschiff scheint deutlich jünger zu sein, wahrscheinlich barock. Leider ist die Kirche in keinem guten Zustand, die örtliche Kirchengemeinde kann die Instandhaltung des Baudenkmals offensichtlich nicht leisten. So ist der Turm von einem Bauzaun eingefasst, wenn er wirklich umkippen sollte, hilft der aber auch nicht viel.
Der Friedhof ist jedoch sehr ordentlich, die Gräber sind alle sehr ähnlich angelegt: weißer Kies, diagonale Aufteilung der Fläche, Blumen, offensichtlich ein und derselbe Grabpflegebetrieb.
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