Archiv für Dezember 2013

31
Dez
13

Das eine geht, das andere kommt…

So, geschafft… 2013…

Normalerweise ist es ja nur ein Wechsel im Datum, denn irgendwie laufen die Tage ja ohne Innehalten weiter. Dieses Mal ist es etwas anders. Ich gehe gen Süden, nicht sehr weit, nur in die „mitteldeutsche Scheibenwelt“ und auch immer nur von Montag bis Freitags. Meistens. Hoffe ich zumindest. Und dann Freitag bis Sonntag hier im Bundesdorf. Hoffe ich stark.

So ein (Teil)Umzug ist auch aufregend, denn irgendwie muss ich die Dinge, die schon einmal in einem Zweitwohnsitz mit mir zusammen wohnten, wiederfinden:

  • Handrühgerät (wieso komme ich da zuerst darauf?)
  • Töpfe (wohnen inzwischen in Hannover bei meiner Schwester)
  • Wasserkocher (gestorben, in der Uckermark geblieben, zu Weihnachten gab es einen richensaroten)
  • Bettstatt (brauche ich neu)
  • Sessel (der bleibt hier, ich leihe mir vor der Tante einen, der meiner Oma gehörte, hinreißend in grün mit gelben Blumen)
  • Tisch für die Küche (auch von der Tante geliehen, gehörte vorher der Großtante)
  • Tisch für Arbeitskram und Bewirtung von kleineren Gästescharen (ja, Beine im Keller, Platte hinter dem Regal)
  • Toaster (der alte hat mal fast gebrannt, wurde entsorgt)
  • Stühle (auch von der Tante geliehen, sechs Klappstühle aus solidem Holz in dunkelgrün, komplementär zu richensarot)
  • Eierbecher (wer braucht die?)
  • Geschirr (ja, das bunte aus der Studentenausstattung und ein paar Schälchen, davon zwei nach Formen des 17. Jahrhunderts nachgetöpfert, ein Geschenk von einem sehr netten Authentizitätsfreak)
  • Wassersprudler (will keine Flaschen mehr schleppen, nur alle paar Monate die Sprudelpatrone, neu!)
  • Besteck, Küchengedöns, scharfe Messer, Messerschärfer (habe ich noch)
  • Magnetleiste für scharfe Messer (ha!)
  • Wecker (habe ich noch, der hat ein echt fieses Klingeln, habe ich seit der Erstkommunion in zahnsteinbeige, der geht einfach nicht kaputt!)
  • Bettzeug und -wäsche, Handtücher (ja, alles da, schon verpackt so vacuumierten Päckchen, sehr praktisch, dafür braucht’s nur einen
  • Staubsauger (musste neu, jetzt einen ohne Beutel, der alte hatte schlappe 500 W und wurde 2006 entstorgt, da hätte ich auch Strohhalme nehmen können)
  • Duschkopf und -schlauch (es hat zwar einen in der Dusche in der neuen Wohnung, aber „da ist mir fies vor“)
  • Haushaltsleiter (ist schon da, ist noch aus dem Haushalt meiner Eltern, hat mein Vater je eine neue gekauft??)
  • Haarfön (der alte Zweitfön ist beim Abtauen einer Tiefkühltruhe in die ewigen Föngründe gelangt, brauche ich noch)

Was fehlt wohl noch? Irgendwie habe ich immer die Panik, dass ich vor dem ersten Arbeitstag da stehe und irgendwas wichtiges fehlt. Bügeleisen… ja, habe ich nur fürs Wochenende…

Was auch immer in 2013 noch passiert, ich stehe da mit gepacktem Gedöns und schaue mal, was dann nächstes Jahr so alles passiert. Ich bin gespannt!

 

 

26
Dez
13

Farbenrausch

farbspiel

Sonnenaufgang am Weihnachtsmorgen, irgendwo über den Hügeln des südniedersächsischen Berglandes.

Auch irgendwie exotisch.

Irgendwann muss ich einmal über das Wetterphänomens des Sonnenauf- und -untergangs aus historischer Perspektive schreiben, aber nicht heute.

23
Dez
13

Frohe Weihnachten 2013!

weihnachtsstrauch 2 Kopie

Dieses Jahr war in den letzten Tagen so viel zu tun, so viel los, dass das übliche Suchen nach dem perfekten Bäumchen, welches auf dem Beistelltisch im Wohnzimmer stehen könnte, ausfallen musste.  Aber etwas Deko darf dennoch sein,  die silbernen kleinen Glaskugeln machen sich doch gut an den Ästen des rotbebeerten Ilex, oder?

Nun wünsche ich allen Lesern, die hier auf einen Besuch vorbeilesen, ein ruhiges und schönes Weihnachtsfest und hoffe, dass wir uns bald hier wiedertreffen.

19
Dez
13

Ausstellung „Geraubte Mitte“ in Berlin

Derzeit läuft im Ephraimpalais, der Dependance des Stadtmuseums eine Ausstellung über die planmäßige Plünderung des jüdischen Eigentums in der Stadt. Die Ausstellungsmacher haben sich auf die historischen Stadtkerne von Alt-Berlin und Alt-Cölln beschränkt, da bereits in diesem Bereich die Recherche unglaublich umfangreich war. So wurden die Berliner Adressbücher ausgewertet sowie eine schier unglaubliche Anzahl von Grundbucheinträgen.

Der Besucher wird im ersten Raum, einem der aufwändigsten Salons des barocken Palais(nachbaus) mit der Geschichte der Juden in der Mark Brandenburgs und natürlich Berlins empfangen. Bereits die Ersterwähnung zeugt von nicht spannungsfreiem Miteinander: 1295 wird den Wollwebern verboten, ihre Rohstoffe bei den jüdischen Händlern zu kaufen. Mit der Pestpandemie um die Mitte des 14. Jahrhunderts kommt neues Unheil über die jüdische Gemeinde, denn sie werden verdächtigt, die Krankheit durch vergiftetes Brunnenwasser verbreitet zu haben. Erste Enteignungen, erst Jahre später dürfen sie wiederkommen, ihre einstigen Häuser dürfen sie mieten, Grundeigentum bleibt ihnen verwehrt. Der nächste Tiefschlag trifft die Juden 1510: nach einem Diebstahl liturgischer Gefäße in einem Dorf außerhalb Berlins werden sie beschuldigt, die darin enthaltenen Hostien geschändet zu haben und zudem auch noch (christliche) Kinder ermordet zu haben. Ermordet werden nur sie: 39 Männer werden auf dem Platz an der Marienkirche verbrannt, ihre Angehörigen des Landes verwiesen. Münzfälschungen und Vergiftung des Kurfürsten 1572 werden ebenfalls als Vorwand für Vertreibung und Plünderung des fremden Besitzes genommen. Erst die Aufklärung des 18. Jahrhunderts auf beiden Seiten, der christlichen und jüdischen, bringt erste Annäherungen mit sich, die aber erst nach dem 1. Weltkrieg in einer rechtlichen Gleichstellung abgeschlossen ist.

Ein Hauptstilmittel der Ausstellung sind die weißen Schreibtische, die in allen folgenden Räumen in unterschiedlichen Formationen erscheinen. Ansonsten sind die Wände mit flächendeckenden Plots historischer Fotos, die die Inhalte illustrieren, abgehängt. Ich bin immer wieder fasziniert, in welcher Qualität sich die Schwarzweißbilder „hochpusten“ lassen. Schade nur, dass die Bahnen nicht in allen Fällen verschweißt und an der unteren Kante zum Straffhalten beschwert waren, so wird der gestrenge Besucher einen kleinen Punktabzug in der B-Note geben, aber das nur am Rande.

Die Ausstellung nimmt den Besucher nun auf die Jahre nach 1933 mit: in einer Schriftbanderole lassen sich die allmählichen Einschränkungen ablesen. Im Hauptteil des Ausstellungsbereiches werden die Schicksale von einzelnen jüdischen Familie gezeigt. Gegenübergestellt sind drei Lebenläufe der Täterseite, die als Schreibtischtäter nach dem 2. Weltkrieg meist unbehelligt blieben.

Die Schicksale der Enteigneten gingen mir als Besucher einmal mehr „an die Nieren“: nicht nur Ermordung in einem KZ stand viel zu oft am Ende eines Lebenslaufes, sondern auch Selbstmord, Depressionen und viel zu selten auch erfolgreiche Flucht, bei der sich die Nazibehörden ein letztes Mal bereicherten.

Am Ende stehen Kriegszerstörung und Wiederaufbau, aber auch die Fragen zur Entschädigung des geraubten Eigentums. Besonders bitter erscheinen die auch im Begleitband aufgeführten Beispiele, wie bis heute nur in wenigen Fällen eine für die einstigen Besitzer und deren Angehörigen akzeptable finanzielle Entschädigung gezahlt wurde. Beschämend.

Bestürzend zu sehen, wie viele Grundstücke allein in Mitte seit 1933 ihren einstigen Besitzern von den Machthabern auf die eine oder andere unredliche Art genommen wurden, durch die leisen und unsichtbaren Schreibtischtäter. Und hinter jedem der rot auf einem großen Fotoplot hervorgehobenen Grundstücke und Häuser oder in der Datenbank in der Medienstation stehen Schicksale, echte Menschen, die in der Mehrzahl die zwölf Jahre des mörderischen Regimes nicht überlebten.

Webinfo: Stadtmuseum Ephraimpalais

Öffnungszeiten: Di, Do–So 10–18 Uhr | Mi 12–20 Uhr

Eintrittspreise: 7,00 / erm. 5,00 Euro; Begleitbändchen ist im Preis enthalten
jeden 1. Mittwoch im Monat Eintritt frei, dann Katalog 3,00 Euro

Adresse: Poststraße 16, 10178 Berlin (Mitte)

16
Dez
13

Gendarmenmarkt

Am vergangenen Donnerstag habe ich dem Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt meinen diesjährigen Besuch abgestattet, nur kurz, auf zwei Glühwein mit einem auswärtigen Kollegen und seiner Tochter. Als wir den Markt verließen, erzählte ich ihnen kurz, wo wir uns befanden, so rein stadtgeschichtlich.

Es ist noch gar nicht so lange her, dass ich endlich selber die wichtigsten Etappen der Stadtentwicklung Berlins verstanden hatte. Ob nun Henne oder Ei als erstes da waren, also Berlin auf der östlichen oder Cölln auf der westlichen Spreeseite, darüber streitet man immer noch. Eines scheint aber klar: „Cölln“ hat nichts mit Köln am Rhein zu tun, sondern eher mit „colonia“. Wer aber der Colonialherr war, auch das liegt im Dunkel Berliner Geschichte.

Auf eine gemeine Art hat mir auf gefallen, was ich so zum Bau der frühneuzeitlichen Stadtbefestigung  in der einschlägigen Literatur gefunden habe, die Befestigung, die die Bürger der Doppelstadt vor den meisten Unbilden des Dreißigjährigen Krieges schützen sollte. Sie hat mehr mit der BER Baustelle zu tun, als die meisten von uns ahnen: auch sie wurde nicht fristgerecht eingeweiht! Der Dreißigjährige Krieg war offiziell in Münster und Osnabrück schon vier Jahre für beendet erklärt, bis die Berliner Bastionen mitsamt Wall- und Grabensystemen fertig waren, gebaut mit der Schaufelkraft der Einwohner und natürlich mit ihrem Geld. Später musste beides wieder aufgewendet werden, um die mächtigen, bis zu 50 m breite Verteidigungsanlage wieder abzureißen. Vorstädte außerhalb der Mauern gab es ja schon vorher, denn die Bürger der Residenz mussten ja auch versorgt werden: so lagen Gärten, Meiereien, Holzplätze und natürlich auch der Gerichtsplatz außerhalb der Mauern.

Stadtplan von Dusableau 1723 (Blickrichtung ca. Süden)
(Quelle: ZLB Berlin, B 54/1723/2, digital über europeana)

Die Karten aus dem 18. Jahrhundert zeigen schön dieses „Hinauswuchern“ über die alten Grenzen: die „Dorotheenstadt“ nördlich des Boulevards „Unter den Linden“ (auf der Karte in der rechten Mitte), die „Friedrichstadt“ (diese Gitterstruktur auf der rechten Seite), die „Stralauer Vorstadt“ (nach Osten, also hier links).

Stadtplan von F. Walther 1738 (immer noch gesüdet)
(Quelle: ZLB Berlin, B 54/1738/1, digital über europeana)

Auf dem zweiten von Walther noch besser zu erkennen: die Friedrichsstadt mit ihrem schachbrettartigen Straßenraster, der Gendarmenmarkt, hineingezoomt (innerhalb des roten Rahmens) liegt das, was heute als der schönste Platz Berlins bezeichnet wird.

Gendarmenmarkt_Karte

Auszug aus dem Waltherschen Plan (Quelle: ZLB Berlin, B 54/1738/1, digital über europeana)

Um 1738 ist das Konzerthaus in der heutigen Platzmitte noch nicht errichtet, dafür stehen noch die Mannschaftsunterkünfte da, die dem Platz seinen Namen gaben, die der „Gens d’armes“. Die „deutsche“ und die „französische“ Kirche stehen inmitten eines mit Häusern umbauten Quartiers, keine aufwändigen Kuppelbauten, wie wir sie heute kennen. Und das Achteck am oberen rechten Bildrand ist heute auch noch vorhanden, zumindest in seiner Reststruktur: der Leipziger Platz, der gerade sehr aufwändig und quadratmeterteuer überbaut wird. Unter Teilen des Potsdamer Platzes hin zum Henriette Herz Park lag übrigens der zugehörige sehr große Friedhof.

13
Dez
13

Wustermark

Wustermark an der Wublitzrinne bietet nur wenig, um eine elegische Landpartie dorthin an einem überwiegend nebeligen Tag zu unternehmen. Ich habe es trotzdem getan und ein paar Impressionen von der Bahnstation mitgebracht. Zwei Wellblechunterstände auf dem zwischen den beiden Gleisen gelegenen Bahnsteig, kein Fahrtkartenautomat, der Aufzug zum Bahnsteig außer Betrieb, die Treppe eben dahin ist perfekt, um auf selbiger zu stürzen und sich mindestens einen Oberschenkelhalsbruch zu zuziehen.

09
Dez
13

Schatten vor Schneehimmel

Am letzten Sonnabend habe ich mit Besuch den Weihnachtsmarkt vor dem Charlottenburger Schloss besucht. Schneeflocken flogen umher, der Wind pfiff empfindlich kalt durch die Mütze. Lichtspiele rund um den zentralen Flügel bescherten dem Schloss viele staunende Blicke in den Schneehimmel.

charlottenburg_schatten

Schatten und Licht auf dem Schneeflockenteppich am Himmel




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