Nachträglich zu Weihnachten noch ein Menüvorschlag, die Kalorienmenge ist nur schwer abzuschätzen:

Guten Hunger!
Gestern bekamen wir noch einmal Besuch von dem Bauleiter, der hier die gesamte Umbaumaßnahmen in und ums Haus dirigiert. Er wollte eigentlich den Architekten oder den Statiker mitbringen, um sich noch einmal Details für das Aufsetzen des Dauchausbaus anzusehen, kam dann aber doch alleine. Nachdem er noch einmal Fotos vom Dielenboden in den Zimmern gemacht, den Balkon und das Bad aufgenommen hatte, begann, uns von den neuesten Planungen zu erzählen: noch ist nicht ganz klar, ob das Bad an der jetzigen Stelle bleibt, denn der Hauptwasserstrang läuft ja da entlang, wo die Schlauchbäder der Wohnungen unter uns liegen. Nun, da steht bei uns die Küchenzeile, denn das einstmals dort vorhandene typisch Berliner Dunkelkammer-Bad wurde durch die Wegnahme der Wände des Ex-Bades und des Ex-Flures zugunsten einer großzügigen Küche-Wohnzimmer-Lösung von fast 40 qm verlegt. Nun überlegt man also, ob es sinnvoller ist, das Bad zurückzuverlegen bzw. in das dahinterliegende Zimmer, derzeit Schlafzimmer, zu verlegen. Nachteil: dieses Zimmer ist deutlich größer als das Bad-Zimmer, man müsste den Boden zugunsten eines Fliesenboden vollständig umbauen. Die zweite Lösung sei, das etwa 10 Jahre alte Bad komplett umzubauen: Wanne auf die andere Raumseite, Toilette und Waschbecken dito, denn dann würde man ein paar Meter Wasserleitung sparen.
Zudem sollen offensichtlich alle Holzdielen aufgenommen werden, um zu schauen, wie die Substanz darunter ist. Wobei meiner Meinung nach „aufnehmen“ gleichbedeutend mit „sollen raus“ ist. Die Dielen sind genagelt und wenn man die tief eingeschlagenen Nägel einmal draußen hat, wird die Diele das auch nicht unbeschadet überstehen.
Kommen wir zur Decke: die soll wohl auch raus und neu gemacht werden, weil für das neue Dachgeschoss noch Eisenträger eingezogen werden sollen. Wir merken jetzt schon, dass die Dielung oben fehlt, denn es wird inzwischen noch schneller kalt.
Der Balkon bekommt einen neuen Estrich, die Abwasserrinne muss auch neu gemacht werden, aber alles nicht so tragisch.
Nach dieser langen Aufzählung fragte ich den Bauleiter, ganz ohne Ironie, ob es nicht preisgünstiger sei, das Haus vollständig neu zu bauen, denn der Charme des Altbaus ist nach diesen Umbaumaßnahmen vollständig dahin. Er antwortete dann auch, dass diese Maßnahmen insgesamt teuerer als der Neubau des Hinterhauses würden, allerdings der Abriss kurz eine echte Option war, von der man dann aber doch aus Zeit- und Kostengründen abgesehen habe.
Armes altes Haus, dir steht eine Menge Ungemach ins Haus und wir ziehen auch noch aus, wo wir dich doch echt gemocht haben!
Auf meiner mehr oder weniger täglichen Leseliste findet sich natürlich auch die ZEIT-online-Variante. Heute musste ich erschreckt lesen, dass der Freiherr-von-und-zu-auf-und-davon-ich-bin-sowas-von-geläutert offensichtlich durch die europäische Verandatür uns wieder erscheint. Nach dem Wirbel um seine Abschreibereien, für die er zunächst einen Dr.-Titel verliehen bekam und zum Glück wieder verlor, hat er seine Rückkehr generalstabsmäßig vorbereitet: zunächst das „BUCH der Entschuldigungen“ fix geschrieben schreiben lassen, dann das große Mea-culpa-Interview mit dem Herausgeber der ZEIT und eine heftige Brise im deutschen Medienwald.
Nun gut, sagte sich der oberfränkische Herr von-und-zu-auf-und-davon-ich-bin-dann-mal-wech, da ich offensichtlich noch nicht mit Glanz und Gloria durch die Vordertür zurück in die deutsche Politlandschaft marschieren kann, versuche ich es mal mit einer Finte durch die EU. Hmmm… welche Posten hätte man denn mal für mich? Etwas, wo ich weiterhin den Status des Gut- und Anstandsmenschen, der wegen dieser Dr-Affäre, etwas gelitten hatte, ausbauen kann… Ah, „EU-Berater für Internetfreiheit“!
Der Herr von-und-zu-auf-und-davon-ich-bin-dann-mal-wech soll in dieser Position „Internetaktivisten in autoritären Regimen helfen“ (ZEIT online, dpa, 12.12.2011). Ausgesucht für diesen Job wurde er von Neelie Kroes, der EU-Kommissarin für die Digitale Agenda, was auch immer das im Einzelnen heißt.
Er soll, so die ZEIT (s. Zitat oben) „Notpakete aus internetfähigen Geräten und Software für die Aktivisten bereitgestellt werden, um trotz Zensur und Beschränkungen weiter arbeiten zu können.“ Wer aussucht, wer so etwas bekommt, wie es finanziert wird und vor allem, wie diese Dinge verteilt werden, ist vollkommen unklar. Aber macht sich erstmal gut, so etwas ohne Plan in die Welt zu setzen. Er soll also nun denen helfen, die in ihren Ländern Dinge aufdecken, über Ungerechtigkeiten berichten und sich dagegen zur Wehr setzen. Kommt mir irgendwie komisch vor, dass sie ausgerechnet ihn dafür ausgesucht haben. Dabei geht mir ein altes Sprichwort mit einem Bock und einem Gärtner durch den Kopf.
Naja, schließlich sagte die EU-Kommissarin, dass sie selber nach „Talenten, nicht nach Heiligen“ gesucht habe. Auch interessant: somit hat die persönliche Vorgeschichte keine Rolle gespielt? Seit September geht der Herr von-und-zu-auf-und-davon-ich-bin-dann-mal-wech übrigens beim „Center for Strategic and International Studies„, einer amerikanischen Denkfabrik als „Distinguished Statesman„, als herausragender Staatsmann, einer nicht näher bezeichneten, dabei natürlich unentgeldlichen Beschäftigung nach.
Und dank dieser wird er jetzt EU-Berater in einem Feld, die in meinen Augen ein hohes Maß an Vertrauenswürdigkeit voraussetzt. Ist schon merkwürdig, wie diese Verbindungen so funktionieren. Wenn ich meinen Job los bin, dann fragt mich keiner, ob ich nicht EU-Berater werden will. Mir fehlen einfach nur ein paar transatlantische Superverbindungen, mehr nicht!
Darüber muss ich als Blondine erstmal nachdenken!
PS. In der folgenden Aufzählung ist zwar Frau Kroes drin, Herr von-und-zu-auf-und-davon-ich-bin-dann-mal-wech naturgemäß noch nicht…
Heute nachmittag habe ich einen Wohnungsbesichtigungstermin in Lichtenberg, gefunden über ein bekanntes Immobilienportal. Es ist ehrlich gesagt die erste Wohnung, die mir wirklich gefällt, bei der Preis und Leistung doch mal übereinstimmen.
Nun habe ich sie gestern abend im Netz gefunden, gleich eine Mail geschrieben und heute morgen angerufen. Die Dame am Telefon war nicht wirklich freundlich. Wahrscheinlich bimmelt seit sechs Uhr morgens das Telefon, denn sie machte mir auf recht uncharmante Art und Weise deutlich, was zum Besichtigungstermin, wo schon wirklich viele andere Leute dabei sind, alles mitgebracht werden muss.
Zum Glück haben wir uns schon auf das „Naggisch-machen“ vor zukünftigen Vermietern eingestellt und sind, bis auf die Mietschuldenfreiheitsbescheinigung des Vermieters, gut ausgestattet.
Es werden verlangt:
Ich habe alles in eine Bewerbungsmappe geheftet, mit einem Deckblatt und Inhaltsverzeichnis und überlege ernsthaft, womit wir noch punkten können. Visitenkarte? Selbstgebackene Weihnachtskekse? Meine Publikationsliste? Hey, das ist genauso aufregend wie ein Bewerbungsgespräch um eine Stelle! Was ziehe ich an? Fragen über Fragen!
Kurz bevor der 2. Advent anbricht, brach bei mir doch noch das schlechte Dekogewissen aus. Zwar lagen die liebevoll geschnittenen Nadelzweige immer noch auf einem Haufen geschichtet und nicht in einen Kranz gewunden, aber etwas weihnachtlich sollte es doch noch werden. Noch zwei Stunden, dann ist der Adventssonntag da. Und so kramte ich mich in die Korbkiste, die die gesammelten Dekoartikel enthält, wie eine Art Matroschka in einer größeren Korbkiste verstaut. Als ich den zweiten Deckel öffnete, blinkten die Glaskugeln auf, ein leichter Restduft der Bienenwachskerzen, die letztes Jahr am Weihnachtsbaum nicht mehr ihr Strahlen entfalten konnten, stieg mir in die Nase und ein Grinsen um den Mund. Als Anhänger an einem Weihnachtsgeschenk des letzten Jahres war da etwas in unseren Haushalt und dann in hier in die Untiefen dieses Korbes gelangt, was da eigentlich nicht so recht hinpasste. Und bevor ich weiter nach Strohsternen und Erzgebirgsgedöns suche, wollte ich diese Impression doch als Suchbild hier einstellen.
Na? Wer sieht’s zuerst?
Nun denn, ich helfe mal gewaltig und entschuldige mich natürlich in aller Form für vorher eingestellte, zu kleine Bilder in unschöner Auflösung!
Das da gehört da nicht hin!
Kommentare