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Soulfood – Streuobst-Apfelkuchen

Auf der Rückfahrt aus dem Urlaub wurde kurz im bei den Tanten Halt gemacht und so nebenbei Fallobst „geerntet“, Äpfel in diesem Fall. Der Garten ist riesig und die alten Apfelbäume tragen dieses Jahr sehr gut, allerdings viel zu viel für den Eigenbedarf der Verwandtschaft und da leider niemand die Äpfel in dieser Menge verwerten kann, bleibt viel einfach im Gras liegen. Meine Schwester und ich haben einen ganzen Sack aufgesammelt, dabei immer wieder lachen müssen, weil wir als Kinder dieses auch schon gemacht haben, allerdings ganz und gar nicht freiwillig. Die Abneigung gegen das Fallobstsammeln hat dazu geführt, dass ich jahrelang gar keinen Apfelsaft getrunken habe! Aber das ist lange her und auf dem Heimweg nach Berlin bahnte sich die Idee nach einem sonntäglichen Apfelkuchen ihren Weg.

Zunächst wollte ich ja einen Streuselkuchen backen, dann aber fiel mir noch ein Glas Apfelgelee in die Hände, ebenfalls vom Höxterschen Obst. Die Äpfel sind ja ganz verschiedene Sorten, mit ganz unterschiedlichem Geschmack, vom Jakob Lebel bis zum kleinwüchsigen Cox Orange, ein paar krachsauere Rote Boskoop waren auch dabei. So sollte es eine echte Apfelmischung werden.

Zunächst der Hefeteig:

500g Mehl, doppelgriffiges und ca. 200 g Dinkelmehl, 1 Pckch. Trockenhefe (frische war nach zwei Wochen Absenz nicht vorhanden), 1 Ei, 250 ml Milch, 35 g Zucker, 50g Butter.

Butter schmelzen, Zucker hinzu geben, langsam die Milch einlaufen lassen, so wird die Mischung handwarm und kann zur Mehl-Hefe-Mischung gegeben werden, das Ei findet auch noch Platz. Alles rasch zu einem Teig verarbeiten und einige Minuten auf einer bemehlten Fläche liebevoll kneten. Dann gehen lassen. Gestern war prima Hefeteigwetter: draußen auf dem Balkon bei ordentlicher Wärme und hoher Luftfeuchtigkeit ging’s dem Teig im Schatten richtig gut. Noch einmal kurz durchkneten und eine weitere Ruhezeit, in der ich den Belag vorbereitete.

Dieser bestand aus ca. 1 kg geschältem und feingeraffeltem Apfel, zwei Handvoll weißer Mandeln, mit der Mandelmühle in feine Scheibchen geschnitten (meine hat einen extra Schacht für sowas) und das Glas Apfelgelee mit etwas Zimt. Letzteres wurde kurz erwärmt, dass es wieder flüssig wurde.

Den Teig auf’s Blech geben, gut ausrollen und noch ein letztes Mal ca. 10 min gehen lassen. In der Zeit den Ofen auf 180°C (Ober- u Unterhitze) vorheizen. Die Äpfelraspel auf dem Teig verteilen und für die ersten 15 min in den Ofen geben. Dann die erwärmte Gelee mit den Mandelplättchen auf den Äpfeln verteilen und noch einmal ca. 30 min im Ofen abbacken.

Mit leicht geschlagener Sahne servieren, am besten noch lauwarm.

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Die geladene Blumengießerin musste weiterhin ihren Rachenkatarrh auskurieren, mal schauen, ob sie nach ihrer Genesung noch etwas abkriegt. Ich glaube ja nicht….


8 Antworten to “Soulfood – Streuobst-Apfelkuchen”


  1. 1 kormoranflug
    12. September 2011 um 11:54

    Geraffelte Äpfel habe ich noch nie für einen Hefe-Blechkuchen verwendet. Danke für das neue Rezept.

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  2. 12. September 2011 um 16:19

    Paradiesisch: Warmer Apfelkuchen und Sahne. Und so ein hübscher Teller, wieder mal.

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    • 3 richensa
      12. September 2011 um 16:23

      Extra für dich, lakritze! Komme halt gerade nicht an die Büroküchenteller heran..

      Und kormoran, so gab es den Apfelkuchen bei uns zuhause häufiger, wenn die verschiedenen Apfelsorten, vorzugsweise Fallobst „veredelt“ wurden. Es gibt noch die Variante mit Weincreme oben drauf. Aber ich fand den Apfelgeleeüberzug gestern passender…

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      • 4 karu02
        12. September 2011 um 19:14

        Das Raspeln der Äpfel für den Hefekuchen ist mir auch neu und ich nehme es dankbar zur Kenntnis, zumal auch der Apfelgelee auf diese Weise Verwendung findet. Bis jetzt haben wir 700 kg Äpfel eingesammelt und das ist erst der Anfang. Ob das Rezept wohl auch mit Walnüssen statt Mandeln funktioniert? Davon fliegen uns zur Zeit nämlich auch genug um die Ohren.

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    • 5 richensa
      13. September 2011 um 10:42

      Karu, da es ganz unterschiedlich süße Äpfel waren, kann man so die unterschiedlichen Süßegrade vom Cox bis zum krachsauren Boskoop gut mischen. Im übrigen denke ich schon, dass auch Walnuss gut auf den Kuchen passt. Und: 700 kg, das ist schon eine „Hausnummer“!

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      • 6 karu02
        13. September 2011 um 16:13

        Ich habe ihn soeben gebacken, hatte auch noch Mandeln im Haus. Er schmeckt so gut, dass er ganz oben auf meine Liste kommt, beim nächsten Mal mit Walnüssen, sie sind jetzt noch zu frisch.
        Danke noch einmal.

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  3. 30. September 2011 um 20:39

    Eine ganz neue Art mit diesem Apfelkuchenbelag, ich werd morgen gleich einige Gläser Apfelgelee einmachen,
    im Winter dann einmal eine Abwechslung zu dem ewigen Apfelstrudel. Den Germteig mach ich aber dann nach meiner gewohnten Art. Lg.Helga aus Wien

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    • 8 richensa
      1. Oktober 2011 um 08:10

      Liebe Helga, freut mich, wenn ich Dir eine Anregung geben konnte. Mit dem Hefeteig ist es ja so, dass, das eigene Rezept, welches die Bäckerin fast im Schlaf beherrscht, kaum von einem anderen „verdrängt“ werden kann. Ich mag bei diesem die Mischung mit dem Dinkelmehl, da es ein bisschen kräftiger schmeckt. Mit Walnüssen, wie karu schreibt, schmeckt der Kuchen ebenfalls etwas kräftiger.
      Und übrigens: ich würde gerne den Strudelteig „beherrschen“, meine beiden Versuche waren eher… hmm… von mittelprächtigem Ergebnis ;-)

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