Am kommenden Sonntag stehen uns hier die Wahlen für’s Abgeordnetenhaus in’s Haus. Seit Wochen schon werden sämtliche Laternenpfähle mit Batterien von Plakaten behängt, an den Ausfallstraßen haben die Parteien mit dickem Wahlbudget überlebensgroße Stellwände mit mehr oder weniger aussagekräftigen Bildern angebracht. Bei so mancher Partei hätte ich angerufen und mich als Beraterin angeboten, frei nach dem Motto: „Wenn ihr schon ohne Inhalt, rein auf Bilder setzt, dann schaut auch zu, dass diese nicht gar zu gestellt und unwahrscheinlich sind.“
In den Wochen vor dem Urlaub haben sich auch manche Kanditaten der größeren Parteien auf vermeintlich heimatlich freundlich gesonnenes Terrain, nämlich dem Markt auf dem Boxhagener Platz dem Einkaufsvolk gezeigt und noch mehr Papier verteilt. Den einen oder die andere Kanditatin von den Plakaten konnte ich direkt ansprechen und ein paar Fragen stellen, die mir irgendwie wichtig sind. Da wären die Fragen: „Wo soll die Entwicklung des Kiezes hingehen?“ „Wie halten Sie es mit dem Mieterschutz?“, „Wieviel Touristen verträgt die Nachbarschaft noch?“ oder „Was liegt Ihnen politisch besonders am Herzen?“, jeweils mit mehreren Nachfragen. Überflüssig zu sagen, dass leider keiner der Befragten schlüssige Antworten hatte, die meine Wissbegier zufrieden gestellt hätten und somit eine Hilfe zum Ausfüllen des Wahlbogens am Sonntag waren. Wobei ich ganz sicher zur Wahl gehen werde und auch keine ungültige Stimme abgeben werde, trotz aller Verdrossenheit…
Etwas gestutzt habe ich allerdings bei meinem heutigen Gang durch’s Viertel, denn nicht alles ist Politik, was sich da am Laternenpfahl tummelt.
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