Um es gleich vorweg zu sagen: ich traue mich kaum, überhaupt etwas über das schottische „Wasser des Lebens“ zu schreiben, denn ich kann nur wenige der vielen Geschmacksnuancen unterscheiden. Mein Urteil bleibt bei „schmeckt mir“ oder „naja, ist nicht so mein Ding“. Wahrscheinlich liegt das aber an der mangelden Übung, soweit zu meiner Entschuldigung. Dennoch habe ich etwas geübt während meiner fünf Tage in den Landen nördlichen des Hadrianswalls. Leider kann ich mir auch kaum die Namen merken, wenn ich nur die wunderbare goldene Flüssigkeit im Glas sehe, die in der Regel nur ein „wönziger Schlock“ ist, nicht aber die Flasche samt Etikett dazu. Immerhin kann ich berichten, dass ich das Verkosten der Ardbeg Supernova mit 60% Alkohol (mit Wasser unwesentlich verlängert) und einem supertorfigen Aroma durchaus zu schätzen wusste. Sehr zur Überraschung meiner Begleitung, die mich wohl ernsthaft testen wollte und auf den Restinhalt meines Glases spekuliert hatte.
Nun denn, heraus aus dem Pub, hinein in einen echten Club. Die Scotch Malt Whisky Society in Edinburgh ist nur Mitgliedern geöffnet, die Mitgliedschaft kann für 100 GPL/110€ jährlich erworben werden. Da meine Gastgeber Mitglieder sind, konnte ich mit ihnen einen Sonntagabend ebenda verbringen. Zunächst wurde unsere Plaudereien von Livemusik untermalt, etwas laut, aber gut, bluesig. An dem Sonntagabend war nicht sehr viel los im Club, an Freitags- und Samstagabenden müsse man schon reservieren, sagten die beiden. Richensarote Wände, perfektes Ambiente für mich! Die Whisky-Karte zeigte eine große Auswahl aus verschiedenen Regionen Highlands, Islay, von den Inseln und aus den Lowlands. Aber: keine Namen, nur eine ausführliche Beschreibung des Geschmackes und der Preis. Tja, was soll ich sagen: ich hatte 6.90, aber außer Highlands weiss ich nichts über seine Herkunft. Sherry, nussig-malzig, ein Hauch von Vanille, sehr lecker. Ich bin bei der 6.90 auch noch weiter geblieben, noch unter 5 Pfund das Gläschen.
Speisen kann man im Club auch, die Karte ist sehr klein, dafür wird frisch aufgekocht. Wenn ein Gericht „aus“ ist, ist die Karte noch kürzer. Neben dem Probieren von Whisky hatte ich mir auch vorgenommen, Haggis, das berühmte schottische Schafsmagen-mit-Innereien-Gericht, zu probieren. Hier standen die Sterne gut dafür: auf der Karte stand mit Haggis gefüllte Hähnchenbrust mit grünem Spargel und Kartoffeln. No risk, no fun, ich bestellte. Und ehrlich gesagt, schmeckte es nicht viel exotischer als das Möppkenbrot aus dem Münsterland oder sonstigen norddeutsche Grützwürste. Das Haggis war gut gewürzt, nur die Zusammenstellung mit grünem Spargel war ungewöhnlich. Insgesamt eine schmackhafte, kräftige Mahlzeit, zu der der Whisky nachher wieder ganz gut passte.
Zum Schluss des Abends durfte der Karteninhaber einen Whisky zu 21.95 Pfund probieren, wir durften auch nippen, mir persönlich war er zu spritig.
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Sonntagsgruß
Da ich ja nicht twittere, schicke ich meinen kurzen Sonntagsgruß aus Schottland mal hier durch das Netz.
Habt einen schönen Tag, ich gehe gleich war vorhin auf Basstölpel-Robben-Foto-Jagd. Hoffentlich spielt das Wetter noch mit!
Liebe Grüße & bis nächste Woche, hoffentlich mit Bilderbeute!
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