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Ordnung ist das halbe Leben

Meine Oma väterlicherseits sagte immer: „Ordnung ist das halbe Leben..“ Sehr bestimmt sagte sie das. Ich habe ihr natürlich geglaubt, auch wenn ich dieses halbe Leben in meinem Kinderzimmer, welches ich mir über Jahre mit meiner Schwester teilte, nicht immer gefunden habe. Auch später nicht immer.

Manchmal sieht man ja im Fernsehen in Sendungen, die man niemals zugeben würde, gesehen zu haben, Leute, die in ihrem eigenen Durcheinander nicht mehr durchschauen und dann so eine füllige Aufräumerin aus dem Privatfernsehen brauchen. „Oh je, ein Messie!“ denke ich dann so bei mir und schaue mich angstvoll um, ob denn alles einigermaßen ordentlich ist.

In Zeiten von Festplatten, die das ca. 1000fache Speichervolumen meines ersten Rechners in der Größe einer Handfläche in sich tragen, muss man auch Ordnung auf Ebenen halten, an die meine Oma noch nicht einmal gedacht haben konnte. Ich versuche es, wirklich, ganz in echt. Habe mir durchdachte Strukturen für allerlei zu Speicherndes ausgedacht. Bilder, Musik, Hörbücher, Arbeit und privates fein getrennt. Mein Hang zu Hörbüchern für lange Autofahrten ist im Kollegen- und Freundeskreis bekannt und so wird die eine oder andere mp3 getauscht. So, dann stehe ich da, freue mich über eine Reihe neuer Krimis und packe die Dateien, vorher virengetestet, auf meine Hörbuchfestplatte. Tja und dann fängt es an: Niemand macht sich offensichtlich die Mühe, eine ordentliche Struktur in die Daten beim grabben/mp3en/wmaen zu bringen. Genauso, wie das Zusammendrückprogramm meinte, die Daten vom Silberling auf die Festplatte pressen zu müssen. So ist dann meine Freude über die Hörbuchdateien immer von einer Menge Arbeit getrübt.

So schwer ist es doch gar nicht, oder? Wie hören denn die anderen wohl ihre Hörbücher? Anfangs habe ich die getauschten Dateien einfach so auf meinen Stick gespielt und unschöne Überraschungen im Ablauf erlebt.

Hach, Oma, Ordnung auf der Festplatte ist das ganze (digitale) Leben!


5 Antworten to “Ordnung ist das halbe Leben”


  1. 24. Januar 2011 um 22:10

    Beim Aufräumen meiner Platte fand ich die Ordner »Krempel«, »Zeug«, »Dinge«, »Kram« und »langebank«. Unordnung mit System!

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  2. 2 karu02
    25. Januar 2011 um 11:23

    @Lakritze: Jetzt würde mich interessieren, wie Du zwischen Zeug und Kram unterscheidest…:-)
    @Richensa: Ich habe ehrlich gesagt auch eine Weile gebraucht, bis ich CD-Hörstücke, -Spiele, -Lesungen so auf die FP kopieren konnte, dass sie in der gewünschten Reihenfolge erschienen und in der Reihenfolge blieben beim Brennen oder Verwandeln in MP3. Jetzt kann ich das, mit dem Mac ist es auch einfacher, und trotzdem entsteht hin und wieder noch Reihenfolgensalat.

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  3. 3 vau
    25. Januar 2011 um 19:00

    komisch, ich kenne nur folgenden Satz: „nur kleine Geister halten Ordnung. Genies überblicken das Chaos.“

    naja, und sportlich betrachtet: die vielen Track-eins-se auf dem Rechner sorgen manchmal auch für ganz überraschende Momente ;-)

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  4. 4 richensa
    26. Januar 2011 um 19:49

    @lakritze,
    ich könnte mit „Ablage“, „P-Ordner“, „Sonstiges“ und ebenfalls „Zeug“ dienen, wenn ich nicht aufpasse sogar auf verschiedenen Festplatten, Speichersticks und auf Kamerakarten geschmuggelt!

    @karu, ich hoffe immer, dass Ordnung auf den verschiedenen Medien zu halten, gut für’s Karma ist und ich nicht irgendwann nur noch murmeln kann: „Alzheimer, Alois… 1864 – 1916“. Ich kann ja auch meine eigenen Dateien vom Silberling an genau so einordnen, wie ich sie später haben will, aber jeder macht’s anders und dann habe ich den Salat und muss mich echt zusammenreißen, alles genau in die Ordnung zu bringen, die ich meinen Hörbuch-Dateien gegeben habe. Umbenennen, IDtags anpassen, etc…. Zeitfresserei, elende!

    @vau: bei Hörbüchern will ich wirklich keine Überraschungen! ;-)

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  5. 5 joulupukki
    27. Januar 2011 um 05:44

    Es gibt da einen argentinischen Film über ein Provinzkino, das die Filmrollen als letzter in der Konsumkette nur mehr unvollständig und bunt durcheinander gewürfelt bekommt. Doch die Dorfbewohner erfreuen sich an ihrem kleinen Stückchen große Welt, egal wie seltsam sinnlos das Filmergebnis erscheint.
    Fazit: Mach aus der Not eine Tugend und lass bei neuen Hörbuchkreationen die Fantasie spielen? Nein= Keine Alternative? Na gut, dann eben wieder zurück zum anderen „halben Leben“ :-D

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