Archiv für Juli 2010

22
Jul
10

Musikinstrument des Tages: Lure

Die Lure ist, glaubt man den Archäologen, eine Art Kriegstrompete der Bronzezeit, die zwischen dem 13. und 7. vorchristlichen Jahrhundert in Skandinavien und Norddeutschland für irre Klangerlebnisse sorgte. Ein bisschen erinnert ihr Klang an die inzwischen sattsam bekannten Vuvuzelas oder aber auch, da es sich ja bei dem Instrument in Naturstimmung handelt, wie eine Trompete ohne Ventile bei den ersten Blasversuchen.
Nun denn, der skandinavische Bronzezeitler von Welt verstand es wohl, die Lure zum Klingen zu bringen, ob nun aus kriegerischen oder kultischen Gründen, lässt sich heute nicht mehr mit Sicherheit ermitteln.
Als ich vorletzte Woche in Kopenhagen weilte, fiel mir gleich auf dem Rathausplatz das Bronzedenkmal der beiden germanisch-kriegerisch dargestellten alten Dänen auf, die jeder mit Lure ausgestattet waren.

Auch abends machten sie eine stattliche Figur, dort oben auf ihrer Sandsteinstele. Immerhin schwiegen die Instrumente ja.

Im Nationalmuseet gibt es eine stattliche Sammlung dieser Originalinstrumente, die zumeist paarweise in Depotfunden angetroffen worden waren. Wie sie da in der großen Glasvitrine hängen, haben sie etwas von prähistorischen Elefantenrüsseln, aber eindrucksvoll sind sie schon.

Und zum Schluss gibt es noch ein kleines Klangbeispiel:

Ehrlich gesagt musste ich herzlich lachen… entschuldigt, ihr Bronzezeitler…

18
Jul
10

Header background

Der Hintergrund des Titels meiner „Erinnerungsengramme“ wollte einmal wieder verändert werden. Da ja die Spargel- und Erbeerzeit vorbei ist, wurde es nun eine Impression aus dem Kopenhagener Nationalmuseum, welches ich am letzten Wochenende besucht habe. Es sind kleine Schiffsmodelle aus dünner Goldblechfolie, welche in der Bronzezeit Dänemarks, etwa zwischen 1500 und 1100 v. Chr. als Gaben für die Götter geopfert wurden.

Wunderschön, wie sie da in der dunklen Schwärze des Goldraumes dahin fahren, oder?

18
Jul
10

Datenkraken oder Facebook sucks

Aus aktuellem Anlass muss einmal mehr über das soziale Netzwerk No. 1 klagen:

heute morgen besuchte ich das Postfach, in welchem alle Nachrichten eingehen sollen, die nicht direkt mit meinem „seriösen“, das mit meinem Klarnamen verbunden ist, eintrullern sollen. Und einmal mehr finde ich eine Nachricht von Facebook vor. Bislang haben mich irgendwelche Nikkis oder Moniques eingeladen, diese Nachrichten sind sofort im „Spam“-Ordner gelandet. Heute allerdings habe ich mit großem Ärger eine Nachricht vorgefunden, die aus dem Facebook-Account einer Freundin maschinell gezaubert wurde.

Tja, so wurde erst einmal ihr Adressbuch ausgelesen, dann das Ergebnis durch eine facebookinterne Suchmaschine geschoben, mit Milliarden Daten anderer Nutzer verglichen und *schwuppdich* haben sie noch zwei weitere Nutzer gefunden, in deren Adressbuch oder in deren MSN-Dateien meine Adresse gespeichert ist… Die beiden anderen Nutzer kenne ich, einer ist ein wunderbarer ex-qyp*-Schreiber, der andere ist mein Quasi-Neffe aus Frankreich, mit dem ich gelegentlich über msn tickere.

Datenkrake ängstigt mich: ".... von dir ist bestimmt auch eins dabei.."

Natürlich hinterlasse ich als Richensa selber im Netz meine Datenspur, über deren Breite anfangs nicht besonders scharf nachgedacht wurde. Allerdings habe ich immer meinen Nick deutlich von meinem Klarnamen getrennt gehalten, von Anfang an, seit ich im Netz unterwegs bin. Leider wird es nun auf diese Weise möglich sein, dass die Datenkraken meine Identitäten relativ einfach durch das Durchsuchen der Adressbücher ihrer Mitglieder verbinden können.

So werde ich offensichtlich auch von Facebook ausspioniert, ohne dass ich selber Mitglied bin, ohne dass ich jemals ihren AGBs zugestimmt habe. Schöne Schei*e!

Bitte, liebe potentiellen Facebook-Nutzer, achtet doch bitte darauf, was ihr der Datenkrake erlaubt und zwar BEVOR ihr euren Account anlegt und mit einem einfach KLICK auch in meine virtuelle Umgebung eingreift. Einmal die Häkchen nicht gesetzt und schon habe ich selber keine Möglichkeit mehr, meine Daten wenigstens etwas zu schützen.

Nachtrag: Nun MUSSTE ich doch mal Fa*ceb**k schreiben und verbitten, dass ich weiter Post von ihnen bekomme.

Hoffentlich hilft's!!

Ja, ich habe mich entschieden, Du Krake!

16
Jul
10

Das A-Team

Mein Fundstück des Tages, nur ein paar Schritte von meiner Haustür entfernt auf dem Bürgersteig, der hier zunehmend zur bislang ungenutzten Sprayer-Fläche wird:

Friedrichshain

Und nun noch die Melodie dazu:

16
Jul
10

Landstraße in der Uckermark

Nun neigt sich meine Zeit in der Uckermark leider erst einmal dem Ende zu, und so habe ich die Zeit genutzt, noch einmal in Ecken zu schauen, in die ich noch nicht geschaut hatte. Neben einem ganz reizenden Badesee bei Lützlow entdeckte ich einmal mehr zwei reizende Rosen im Wirrgarten der Straßenbeschilderung, genauer gesagt zwischen Lützlow und Hohengüstow.

Aber schaut selber, liebe Leser:

(*fluchleise* – Der Server will die Bilder nicht, sie sind doch ganz klein!??)

Also… coming soon…

Plattenweg "Lützlower Damm" bei Lützlow

05
Jul
10

Alles?

Heute morgen beim Tanken, da war es wieder. Als ich zum Bezahlen anhob, wurde ich wieder mit dem Wortfetzen aus der morgendlichen Lethargie gerissen. Der Anfang Zwanzigjährige an der Kasse warf mit dem mir inzwischen so verhassten: „Alles?“ um sich. In Zeiten der Finanz- oder Bankenkrise zu sparen, finde ich ja an sich löblich, aber mit diesem „Alles?“ muss es doch nicht beginnen.

Wieso werde ich nicht gefragt: „Darf es noch etwas sein, vielleicht ein Schlückchen Öl oder noch ein schlabbriges Croissant, eine Computerzeitschrift, Ravioli in der Dose oder Gummibärchen?“ Warum verwendet das Thekenpersonal keine vollständigen Fragesätze mehr? „Wäre das dann alles?“ „War das alles?“ (was bei den Benzinpreisen zu der Antwort: „Ich finde, dass 60 Euro im Tank schon ordentlich viel Geld sind..“ verleiten sollte) „Ist das alles?“ Die beiden letzten Varianten können, je nach Tonlage auch schon unverschämt wirken, wenn man wirklich nur ein Tröpfchen Benzin zugefüllt hat.

Aber dieses „Alles?“ habe ich das erste Mal vor etwa anderthalb Jahren bei türkischen Bäcker meines Vertrauens wahrgenommen, als die Backwarenverkäuferin mich damit ansprach. Ich hielt das für etwas schlecht erlerntes Deutsch und verneinte ausführlich: „Nein, danke, das wäre dann alles..“ Nach einer Weile habe ich resigniert aufgegeben und nur kurz genickt, während ich in meinem Portemonnaie kramte.

Inzwischen hat sich das „Alles?“-Virus mit wahnwitziger Geschwindigkeit ausgebreitet, wenn ich doch nur wüsste, wo das Epizentrum liegt, wer sozusagen Patient Null ist! Im Supermarkt, selbst in der feinen Galeria vom Kaufhof habe ich es schon gehört. Als aber letztens die propere Azubiene meines Fleischers jenseits der Modersohnbrücke auch das „Alles?“ hervorstieß, habe ich mir das Herz einer in diesen Dingen sehr altmodischen Kundin gefasst. Ich muss kurz ausholen: Dieser Fleischerladen ist noch ordentlich mit weißen Fliesen ausgelegt, die Messer werden vor den Augen der Kunden geschärft, man wird freundlich begrüßt, auch wenn man als Gelegenheitsfleischesser nur selten hereinschaut und man bekommt eine gute Beratung, wenn man sich ob der Auswahl von größeren Fleischstücken unsicher ist.

Kurz und gut, als ich hier mit dem „Alles?“-Fetzen befragt wurde, habe ich für mich die verbale Notbremse gezogen und, bevor ich „Ja“ oder „Nein“ antwortete, gemeint, dass ich nicht wisse, was sie meine. Sie ist knallrot geworden, ich habe mich auch ein klein bisschen gemein gefühlt dabei, aber sie fragte dann, wie es sich gehört: „Darf es noch ein bisschen mehr sein?“ Ich strahlte sie und meinte: „Nein danke, aber nett, dass Sie gefragt haben.“

So, das musste mal gesagt geschrieben werden!




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