Brandenburg ist ja nicht dafür bekannt, dass es wenige Gewässer hat, allerdings so richtige, echte Flüsse sind doch eher selten. Die (Eis-)Zeiten mit ihren gewaltigen Wasser- und Schuttmassen, die in Urstromtälern vor den mächtigen Eisrandlagen entlangflossen, haben die Landschaft geformt, aber so richtig eindrucksvoll sind die Fließe und Flüsse zumeist nicht mehr. Das, was heute die Oder ist, bog auf der Höhe von dem, was heute Oderberg ist, gen Westen ab und floß über Teile des heutigen Havelbeckens weiter Richtung Elbe.
Naja, es soll ja hier kein Abriss der historischen Geologie werden, allerdings würde mich ja interessieren, wie dieser Riesenfluss vor dem Eispaket ausgesehen hat. Kann man das eigentlich bei google earth nachschauen??
Aber darum sollte es ja gar nicht gehen.
Nun habe ich in den vergangenen Tagen meine Abende bei Oderberg verbracht und hatte endlich mal einen Fluss, und den noch direkt vor der Haustür!
Das Städtchen liegt direkt unterhalb der schroffen Abhänge am Fluss, wenn man etwas in die Abendsonne blinzelt, hat dieses Bild fast etwas von den Örtchen im Perigord, die sich an den Ufern der Vézère reihen.
Es ist sehr ruhig dort in Oderberg, wenn man abends durch die Gassen läuft. Die meisten Geschäfte schließen um 18 Uhr, der Metzger sogar schon um 17 Uhr, es wirkt sehr verschlafen.
Aber die Oder lud mich geradezu ein, mich nach dem Rundgang mit einer Ausgabe der „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ von Theodor Fontane auf einer Bank niederzulassen und zu lesen.
Ich habe das leise Glucksen des Flusses genossen, nur die Mücken waren schuld, dass ich nach Einbruch der Dämmerung diesen schönen Platz mit Blick auf die „Riesa“ verlassen habe.
Beschauliche Fotos, besinnliche Betrachtung. Aber mir gefällt natürlich die Bildunterschrift am besten: „Oder oberhalb der Oderbrücke bei Oderberg“. Wärst Du Schweizerin, hättest Du noch ein knarziges „Odrr?“ dranhängen können…
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ein wunderschönes Foto
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also das erste hab ich gemeint
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Lieba kraska,
Ihiich als Ostwestfälin spreche das ganze so aus: „Oda obahalb dea Odabrücke bei Odabeag.“ Knaaazig kann ich ja gaa nich’… bedaure..
Liebe donqyxote,
da danke ich doch heazlich füa de Blumen ;-))
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die ist spiegelglatt, oderrr?
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Toll. Da rudern –!
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Ein paar Meter flussabwärts hinter der „Riesa“ liegt ein ganzer Stapel olivgrüner Kanus an Land, habe sie erst gar nicht gesehen, so grün waren die…
Es fahren eine Menge kleiner Freizeitkapitäne mit ihrem Motorboot über die Oder, morgens bin ich manchmal vom Tuckern der Motoren geweckt worden. Lustig, kein Straßenlärm, sondern Wasserstraßenlärm!
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RICH,
diesen Kommentar habe ich Vilmos geschrieben. Er gilt natürlich gegengleich für dich:
„Vilmos,
jetzt ist ja langsam gut… du mußt mich (ebenso wie Richensa) nicht länger davon überzeugen, dass sich eine ausgedehnte Landpartie durch Brandenburg, M-V und sonstige Gegenden wirklich lohnt.
Danke für diese Motivationshilfe… „
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Lieber wassily,
glaub aber ja nicht, dass wir nun aufhören! Es ist eine Mission, die „lost places“ zu zeigen, damit sie nicht ganz so schnell „lost“ sind…
Auf Besuche freuen wir uns jetzt schon…
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