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Wherever I lay my hat… that’s my home!

Langsam ging ich vom Supermarkt nach Hause, die Taschen samt Inhalt zogen mit ihrem Gewicht ganz schön an den Schultern. Die Musik plätscherte durch den Kopfhörer in meine Ohren und Gehirn. Ich schaute an der Ampel auf meine Stiefel, dann ging ich mit den anderen Fußgängern über die Straße.
Unvermittelt war es wieder da, dieses Gefühl der Erkenntnis, dass ich wirklich in Berlin bin, dass ich hier wohne und das schon seit Jahren. Von Zeit zu Zeit trifft mich diese Erkenntnis immer mal wieder. Und dann bin ich sehr überrascht, dass ich mitten in Berlin bin und nicht in Göttingen oder Würzburg, Halle/Saale, Münster, Paderborn oder sonst wo. Natürlich freue ich mich sehr, dass ich nicht in den vorgenannten Städten weile, sondern hier, wo ich, nachdem ich hier meine Kopfbedeckung aufhängte, heimisch geworden bin, aller anderen Zugezogenen (Schwaben etc.) zum Trotz.
Ich liebe diese Stadt inzwischen, auch wenn ich den Geruch von Hundefäkalien manchmal nur schwer ertrage oder den Dreck auf Straßen und Bürgersteigen, der umso mehr auffällt, wenn der immer grauer werdende Schnee geschmolzen ist.
Peter Fox hat’s auf den Punkt gebracht:

Den Kopf erhoben, schaue ich mich um, als ich meine Einkäufe nach Hause schleppe, gleich gibt’s einen Caipirinha auf Berlin!


8 Antworten to “Wherever I lay my hat… that’s my home!”


  1. 1 joulupukki
    7. Februar 2009 um 22:43

    Ach ja, Berlin ist aber auch eine verdammt lebenswerte Stadt. Da könnt ich mich auch gut daheim fühlen. Mal sehen, vielleicht wirds ja mal so sein…

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  2. 2 6kraska6
    8. Februar 2009 um 06:11

    >>DIE EINFACHEN DINGE LIEBEN
    Schön schrecklich vs. bloß schrecklich

    “Guten Morgen, Berlin, du kannst so häßlich sein!
    so dreckig, so grau!
    Du kannst so schön schrecklich sein…
    deine Nächte fressen mich auf…”

    singt der derzeit mit Recht angesagte Peter Fox (Ex-Lead-Sänger von SEEED) mit der Inbrunst des desparat verliebten Früh-morgens-nach-Hause-Kommers und Rest-Alkohol-Verwerters über seine Heimat im Dreieck Kreuzberg, Neukölln und Friedrichshain (Kottbusser Tor). Um keine Mßverständnisse aufkommen zu lassen: Ähnliches Liedgut ließe sich natürlich auch über Hamburg, sagen wir: das Karolinenviertel, St. Pauli oder Ottensen verfassen.
    Lebende Metropolen haben das an sich. Wer sie nicht als Touri, sondern als Original-Insasse bewohnt, der kennt sie halt auch am frühen Morgen, sozusagen ungeduscht, abgeschminkt und mit Mundgeruch, wenn sie den Charme und die Freundlichkeit eines vollgekotzten Hinterhofeingangs an einem eisigen Novembermorgen ausstrahlen (Nein, ich bin kein Bukowski-Adept: Ich WEISS, wovon ich spreche…!).
    Man liebt “seine” Stadt auch dann und sogar mit einem gewissen Trotz, und ein bißchen stolz ist man auch auf sich selbst, da man schon wieder ein Jahr hier herumbekommen und sich noch immer nicht aufgehängt hat.
    Was ich Hamburgern und Berlinern neide (München und Frankfurt/M. kenne ich nicht gut genug, und Stuttgart, na ja, Stuttgart ist ein Sonderfall, weil die meisten Stuttgarter aufgrund einer spezifischen Gnade der Natur offenbar gar nicht bemerken, wo sie leben), was ich also an Berlinern und Hamburgern beneide, ist, daß ihre Städte, wie Peter Fox richtig bemerkt, “schön schrecklich” sind; sie können häßlich, gemein, vulgär, abgefuckt, verkommen, verwohnt und verslumt sein, in gewissen Quartieren, aber sie sind das mit Stil! Deswegen kommen Berlin und Hamburg auch in wesentlich mehr guten Songs vor als Essen-Borbeck, Duisburg-Meiderich oder Bremen-Vegesack, über das allenfalls Sven Regener von “Element of Crime” mal eine Zeile verlieren würde…<<

    Zitat aus ’nem Qype-Artikel. Ging aber bloß um einen Falafel-Laden…

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  3. 3 richensa
    8. Februar 2009 um 12:12

    Seit ich in Berlin wohne, habe ich im übrigen nie mehr einen Döner gegessen. Das liegt vor allem daran, dass neben unserem Hauseingang eine Weile ein Imbiss war, der sich „Dr. Döner“ nannte. Der Döner-Meister ging in OP-Kleidung umher und verkaufte seine Fleischbatzen im Brot für einen Euro.
    Manchmal steckte er den Spieß vom Vortag auch wieder vor den Brenner, was mich, nachdem ich das gesehen habe, dazu bewog, sofort das Gesundheitsamt anzurufen.
    Um zu Kraska zurückzukommen: auch über Höxter wurde noch nie ein wirklich cooles Lied gedichtet, da gibt es nur die Schützenfestknaller: „Wo die Weser einen großen Bogen macht…… [Textausfall] daaaa ist meine Heiiiimat, daaaa bin ich zuhaus!“ (Fallera!!)

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  4. 4 richensa
    8. Februar 2009 um 12:13

    Und, liebe Joulu: täte mich ausserordentlich freuen, wenn Du hierhin zögest!

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  5. 8. Februar 2009 um 20:50

    Ach, schön!
    Das Gefühl von „hier bin ich, und gut is“ kenne ich auch aus anderen Städten. Ich warte nun auf die Hits über Tübingen, Saarbrücken, Buxtehude und Groß-Gerau.
    Jou: Immerhin: … Dort, wo ich glücklich und selig bin, / Ist Wien, ist Wien, mein Wien!

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  6. 6 Kormoran
    9. Februar 2009 um 20:01

    Berlin macht frei… und Du suchst doch die Freiheit.

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  7. 7 mazze
    16. März 2009 um 10:23

    Danke richensa, jetzt habe ich Heimweh. „…und das ist auch gut so“. Ich freue mich schon, mal wieder vorbei zu schauen, ein paar Haufen von der Straße zu kicken, und `ne Currywurscht zu essen.
    Es liegt wohl in unserer Natur, immer das zu wollen, was man gerade nicht hat.

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    • 8 richensa
      22. März 2009 um 09:24

      Lieber mazze,

      ich täte mich sehr freuen, wenn Du hier oder im realten Bealin wieder vorbeischauen tätst!

      Ein lieber Gruß um die halbe Welt
      Richensa

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