Archiv für Januar 2009

23
Jan
09

Lust auf Blabla…

So, meine Lieben…
Gestern bimmelte mein mobiles Telefon mehrfach und zeigte mir eine 0180er Nummer als Anrufer an. Was war das denn? Sonst muss man doch selber diese sogenannten HeißeLinien anrufen und dann ordentlich Geld bezahlen. Und nun rufen DIE einen an? Mit der Nummer konnte ich nichts anfangen. Mein Kollege meinte dazu, ich solle aufpassen, ob das nicht so eine Abzocknummer sei, bei deren Anrufannahme man dann auf die Malediven, Mittelamerika oder zum Südpol umgeleitet wird und pro Sekunde 78,8957 Euro zahlen müsse.
Ich zauderte, dann war das Telefon wieder still.
Kaum 20 Minuten später: dieselbe Nummer, wieder ein Anrufversuch! Ich starrte wieder wie ein Kaninchen die Schlange auf das Display und ließ den Anruf vergehen, auch beim dritten Mal.
Als ich dann abends zuhause war, versuchte ich, herauszubekommen, wer mich da versuchte, anzurufen. 01805 353435?
Schon der erste Treffer der Googlesuche erbrachte Gewissheit: IKEA!
Mist, ich hatte ein Möbelstück dort vorbestellt, die famöse VÄRDE Anrichte, die seit Wochen, Monaten, Jahren angeblich bei der IKEA-Filiale meines Vertrauens ausverkauft war! MISTMISTMIST!
Heute morgen fasste ich mir dann ein Herz und rief die Nummer zurück.
Logischerweise landete ich natürlich in einer der berüchtigten Warteschleifen. Eine weibliche Computerstimme mit schauderhaftem schwedischen Akzent zählt mir schnell fünf Alternativen, wohin ich weiter verbunden sollte, auf, die ich, wie Barack Obama seinen Amtseid, wiederholen sollte. So schnell konnte ich mir das nicht merken: Verfügbarkeit, Möbelhaus, den Mittelteil habe ich vergessen, Reklamationen. Und so schnell konnte ich mich auch nicht entscheiden und sagte nur halblaut: Ääähh…. sofort sagte die schwedisch angehauchte Stimme, dass ich zu den Zahlungsmodalitäten verbunden würde. Ich sagte noch laut NEIN, was aber keinen Effekt hatte und legte daraufhin schnell auf.
Jetzt fällt mir gerade ein, dass ich vor zwei Wochen auf der IKEA-Website versucht habe, in der so genannten „online Hilfe“ eine Frage zu klären. Die online Hilfe heißt bei dem schwedischen Riesen ANNA und soll interaktiv antworten. Kurz und gut, ANNA half mir überhaupt gar nicht, sondern antwortete mit irgendetwas, was ich gar nicht wissen wollte. Zum Schluss tippte ich in das Feld: „Anna, du bist saudumm“ ein und Anna antwortete sinngemäß: „meine Datenbank wird dauernd erweitert“. Sach, ich doch: saudumm!
Nun fürchte ich, dass sie ANNA auch ans Telefon gesetzt haben, nur um mich zu ärgern!

PS. Ich habe später die Direktwahl in die Küchenabteilung der Filiale meines Vertrauens gewählt: Sie hätten mir eine Anrichte anbieten könnne, aber nur eine. Die sei nun weiter vergeben und ob oder wann eine neue da wäre, wisse hier niemand. Na toll!

15
Jan
09

Café au lait, s’il vous-plaît…

Da steht sie nun vor mir, meine kleine Bolle mit einem Milchkaffee gefüllt. Die roten Blumen auf der ganz zart gelben Glasur, die den rötlichen Ton durchschimmern lässt, scheinen sich fast noch etwas im Mistral zu wiegen, der in der letzten Septemberwoche durch den kleinen Bergort Moustiers-Ste-Marie pfiff.
Das Dorf oberhalb des St-Croix-Stausees war bereits im 16. Jahrhundert für seine Keramik berühmt, die Einwanderer aus dem Norden Italiens hier herstellten. Der Keramikforscher nennt diese recht nüchtern: “hell glasierte Irdenware auf rot brennendem Scherben, bemalt”, andernort wird sie nach dem italienischen Ort “Faience” genannt. Die Produkte aus Moustier-Ste-Marie erlebten bis ins das 18. Jahrhundert ihre Blütezeit, sogar Madame Pompadour soll einige Stücke ihr Eigen genannt haben. Dann begann aber mit dem Siegeszug des Porzellans und seiner preisgünstigeren Herstellung auch in den europäischen Manufakturen der Niedergang dieser hohen Handwerkskunst, nur in bäuerlichen Umfeld blieb diese einfache Keramik das Geschirr für alle Tage. Noch heute wird sie in Archäologenkreisen, die für Neuzeitforschung wenig übrig haben, “Bauernkeramik” genannt, sehr zu Unrecht!
der Laden
Als ich in den kleinen, zurückhaltend dekorierten Laden in Moustier-Ste-Marie trat, saß Michel Fine ganz still da, in der rechten Hand den nur wenige Haare dicken Pinsel und zeichnete diese feinen Blumen auf eine große Schale, die nach dem ersten Brand, dem Schühbrand, schon den weißlichen Malgrund zeigte. Nur ein kleines Kopfnicken gab es als Gruß. Auf Tischen und in den Regalen standen die Erzeugnisse seiner Töpferkunst, die er zusammen mit einem Kollegen, Serge Sabatier, hier verkauft. Deutlich sind auch die unterschiedlichen Handschriften der beiden Töpfer zu erkennen. Während Fine, ganz dem Namen verpflichtet, wunderbare Blumenmotive in immer wieder anderen Kombinationen aufmalt, zeigen die Stücke von Sabatier eher einen rustikalen Karotouch, der zu einem fröhlichen Frühstück auf dem Land perfekt passt.
Lange habe ich zugeschaut, wie diese feinen Blumen geradezu aus dem Pinsel flossen und dann den Töpfer ganz zaghaft gefragt, ob er wohl auch kleinere Teile fertigt, denn so eine wunderbare große Schale hätte mein Budget gesprengt.
Er lächelte etwas, als ich ihm meine Bitte vortrug und versprach mir zwei Bolles. Wir vereinbarten, dass ich ihn anrufe, um zu fragen, ob sie Schälchen auch den zweiten Brand, den Glasurbrand, fehlerfrei überstanden haben würden, um sie dann ein paar Tage später abholen zu können.
Und das ist eben echte Handwerkskunst: der erste Brand gelang nicht, ein Fehler in einer der Schalen hatte die stundenlange Malerei zerstört, erst der zweite Anlauf gelang.
Fast schon auf der Rückreise habe ich dann meine Bolles abgeholt, sogar einen Umweg gefahren, noch einmal durch die Berge durch, aber jeder Zentimeter dieser Fahrt war es wert.
Mit diesem kleinen Lächeln, nun aber mit Stolz gemischt, überreichte mir M. Fine die Schalen.
Mistral gagnant…

meine Bolle

Zwei Jahre später bin ich zurück gekommen, habe Urlaubsgeld zur Seite gelegt und noch eine große Schale und zwei kleine Kaffeetassen gekauft. Monsieur Fine schenkte mir ein kleines Lächeln, als ich ihm, dem Provencalen versicherte, dass es den kleinen Bolles gut ginge und dass jedes Frühstück mit ihnen die Wärme meines Urlaubs erinnern hilft.

Poterie de la ferme de Milan
rue de la Bourgarde,
F-04360 Moustiers Ste Marie
+33 (0)4 92775676

Öffnungszeiten:
ca. 10.30 – 12.30, 14 – 19 Uhr
Mo geschlossen, manchmal auch nicht, manchmal auch an anderen Tagen

13
Jan
09

Saint-Macaire: Im Hotel ins Mittelalter

Kaum, dass die nächste Reise vor der Tür steht, lässt man die letzten noch einmal Revue passieren. Saint-Macaire war einer der Höhepunkte der Reise, soviel steht fest.

In einem gedruckten Reiseführer, ganz nach guter alter Sitte, hatte ich einen Hinweis auf das Hotel gefunden, welches bei Drucklegung des Buches noch nicht fertig restauriert. Und somit war ich sehr gespannt, ob die Arbeiten am spätmittelalterliche Steinhaus wirklich gelungen sein würden. Weiterlesen ‚Saint-Macaire: Im Hotel ins Mittelalter‘

06
Jan
09

Die „First Cat“ hat das Weiße Haus verlassen!

Eben las ich, dass die „Erste Katze“, die regierende Katze im Weißen Haus, als erste der Bush-Camarilla dasselbe verlassen hat. Leider konnte ich meiner Quelle nicht entnehmen, ob sie es mit den Pfoten voran getan hat.
Die 18 Jahre alte Katze, die von den Bush-Töchtern in der Gewalt von George und Laura zurück gelassen wurde, konnte offensichtlich in ihrem hohen Alter einen erneuten Wohnungswechsel, der in Kürze angestanden hätten, nicht ertragen.
Die First Kitten sei ein geliebtes Mitglied der Bush-Familie gewesen, wurde die Sprecherin der scheidenden First Lady zitiert.
Ob man das dereinst über den Pater familia auch behaupten wird?
Kurzum: Unglaublich, dass das eine Meldung wert ist und noch unglaublicher, dass ich das gelesen habe!

04
Jan
09

2009…

Feuerwerk

01
Jan
09

Silvester in Friedrichshain 2008

Wenn sich das Jahr dem Ende zu neigt, dann steht wohl Silvester vor der Tür. Da wir in einem älteren Berliner Haus wohnen, bei dem noch keine schicke Dachgeschosswohnung den Zugang auf selbiges verstellt, ist der Weg in den nächtlichen Himmel noch offen.silvester2009_14

Seit wir hier wohnen, verabschieden wir das alte Jahr und begrüßen wir das neue mit einer Prise Nachtluft um die Nase und einer ordentlichen Lungevoll Pulverdampf oben auf dem Pultdach, mit einem Rundumblick über Friedrichshain und Lichtenberg. Dummerweise scheint sich inzwischen herumgesprochen zu haben, dass wir noch eine der letzten freie Dachzugänge haben und so stapften gestern ganze Heerscharen an uns vorbei, rissen die Dachluke auf und stiegen sehr selbstverständlich auf’s Dach. Bis hierhin habe ich ja auch noch nichts dagegen einzuwenden, ich teile ja gerne!

Dass dann aber betrunkene Amerikanerinnen mit ihrer Jim-ich-sauf-mich-dumm-Beam-Flasche auf dem leicht abschüssigen Dach, von dem man geschätzte sechs Stockwerke herunterfallen kann, herumspringen und irgendwelche recht finster blickende Idioten wahrscheinlich sprengstoffhaltige Kracher in die Kamine warfen, hat mich dann doch reichhaltig verstimmt.

Immerhin war ich mit Menschen auf dem Dach, die mir sehr viel bedeuten und so habe ich doch noch eine schöne, wenn auch eiskalten Zeit über den Dächern von Friedrichshain verbracht!

Frohes neues Jahr, Berlin und Welt!

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